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kasino schwarzenbergplatz, wien

"Ich werde nicht mehr denken können. Ich werde nicht mehr arbeiten können". Die beiden Sätze gehören zu den beklemmendsten in Sarah Kanes letztem Stück "4.48 Psychose", das im Burgtheater im Kasino am Schwarzenbergplatz zu sehen ist. Aus ihnen spricht die Angst eines Menschen, der sein Überlebensmittel, die Kreativität, zu verlieren fürchtet und genau weiß, dass sich die erstickende Klammer der Depression weiter um ihn schließen wird.

Sarah Kane, die 1999 Selbstmord beging, hinterließ das minutiöse Protokoll einer Krankheit. Es dokumentiert einen Zustand aus dem es keinen Ausweg gibt und in dem die Angst vor der Auflösung der eigenen Persönlichkeit, größer werden kann, als jene vor dem Tod. James Macdonald lässt das Textmaterial auch in Wien von drei Personen, Heike Kretschmer, Maria Hengge und Lukas Miko spielen. Wie unter Mikroskop - Jeremy Herberts Bühnenraum verdoppelt das Geschehen durch eine Plafond-Spiegelschräge und assoziiert es mit Video-Seelenbildern - wird das dreigeteilte Ich des Stückes sichtbar. Die Hölle in der es sich befindet, rückt beängstigend nahe.

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