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Bedrohliche Visionen

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Die Biennale von Laibach, die heuer zum 21. Mal stattfindet, war Jahrzehnte hindurch ein Fenster, das sich der Kunst des Westens öffnete.

In Laibach studierte auch einer der bedeutendsten Künstler Sloweniens, Joze Ciuha, der 1924 in Trbovl-je geboren wurde. Später war er viel unterwegs. In Makedonien beschäftigte er sich intensiv mit byzantinischer Kunst, im fernen Osten übte die buddhistische Kultur einen ebenso nachhaltigen Einfluß auf sein Schaffen aus wie später die indianischen Kulturen in Südamerika. Lange wirkte er an der Western Michigan Universität und lernte die USA und Mexiko kennen. Mit Österreich verbindet den Weltbürger seine Tätigkeit an der Salzburger Sommerakademie in den siebziger Jah-

Nach Ausstellungen in Venedig, Laibach und Paris zeigt nun die Neue Galerie der Stadt Linz bis 23. April eine repräsentative Auswahl seiner jüngsten Werke.

Die monumentalen Acrylgemälde und Arbeiten auf Papier sind Meisterwerke einer expressiven Abstraktion, deren Bildraum aus der Spannung zwischen Polarem lebt, aus dem Duktus, der von einem inneren Vibrato bestimmt ist, aus dem Kontrapunkt von malerischem und graphischem Prinzip.

Die verzerrten Figuren, Visionen bedrohlicher Wesen, werden zu einem Pandämonium skelettierter Gestalten, zu einem Totentanz am Abgrund der Zeit. Die großen ausgesparten Flecken in manchen Bildern sind ein Mittel des malerischen Dialogs zwischen räumlichen Gewichten, aber darüber hinaus ein Symbol des Dualismus von Sein und Nichtsein.

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