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Brav, aber schön

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Eine wenig beachtete Facette des Fin de Siecle ist die Buch- und Illustrationskunst, ein Fest für die Augen, was Erika Patka unter dem Titel „Bamsamperl und Klicketick" an österreichischen Bilderbüchern von der Jahrhundertwende bis heute im Wiener Heiligenkreuzerhof ausstellt. Der Großteil stammt aus Beständen der Hochschule für angewandte Kunst, anderes wurde bei privaten Leihgebern mühsam eruiert. Die Exponate vom Beginn des

Jahrhunderts zeugen von staunenswerter Vielfalt. Auch wenn die Bilderbücher oft einem autoritären Erziehungsideal huldigten (siehe das Teuferl „Ramsamperl"), haben doch Künstler und - meist unbeachtet -Künstlerinnen Phantasie und Können eingebracht. Insbesondere die ab 1899 von Felician von Myrbach an die Kunstgewerbeschule des k.k. Museums für Kunst und Industrie (heute Hochschule für angewandte Kunst) geholten Künstler wie Carl Otto Czetschka, Josef Hoffmann, Koloman Moser, brachten mit dem Jugendstil innovativen Geist in die Bilderbuchschöpfungen. Kaum mehr bekannt sind die Künstler, die in den zwanziger Jahren neue Wege gingen, wie Uriel Birnbaum mit seiner einzigartigen Farbgebung.

Nach einer eher mageren Phase von 40 Jahren kamen in den siebziger Jahren heute Anerkannte wie Christian Ludwig Attersee, Oswald Oberhuber und Mario Terzic auf „Klicketick", eine recht abstrakte Figur, die für Partnerschaft zwischen Jungen und Junggebliebenen steht.

Eben die sollten sich die Ausstellung ansehen. (Bis 20. Jänner)

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