7084948-1994_11_20.jpg
Digital In Arbeit

Das Frühwerk eines „ Oberwildlings“"

19451960198020002020

Zeichnungen und Aquarelle von Oskar Kokoschka zeigt die Wiener Albertina in ihrer großen Schau vor der Generalsanierung.

19451960198020002020

Zeichnungen und Aquarelle von Oskar Kokoschka zeigt die Wiener Albertina in ihrer großen Schau vor der Generalsanierung.

Werbung
Werbung
Werbung

Mit einer Auswahl von 225 Zeichnungen und Aquarellen wird die Zeitspanne zwischen 1897 und 1917 belegt. 72 Leihgeber stellten ihre Arbeiten zur Verfügung.

Bemerkenswert ist nicht nur die erstmalige Präsentation aller sechs für Alma Mahler geschaffenen Fächer oder der Architekturentwürfe für das Krematorium Breslau, sondern es wird auch die ungeheure Dynamik der Entwicklung des „Oberwildlings“, wie Ludwig Hevesi ihn bezeichnete, sichtbar. Zwischen 1887 und 1917 überwand Kokoschka nicht nur das 19. Jahrhundert, sondern prägte den Jugendstil mit und entwickelte seinen eigenen expressiv-eckigen Stil.

Auch die Wandlung in seinem

Menschenbild ist bemerkenswert. 1897/98 entstand die Zeichnung „Das kleine Mütterchen“: Ein freundlich lächelndes Mädchen, das eine Puppe hält, schaut froh in die Welt hinein. Arbeiten aus dem Jahr 1917 heißen „Plündernde Soldaten“ und „Frauen und Kinder in einem Raum, von Soldaten bewacht“. Greuel und Schrecken haben den jungen Menschen seiner Unschuld beraubt. Dazwischen spannnt sich eine bisweilen schwülstige Phantasie wie in dem exotischen „Bärtiger Mann im Segelboot in tropischer Landschaft“.

Wenig sachlich

Unter dem Titel „Problematik modernen Bauens in historisch gewachsenen Stadtteilen“ widmete sich eine Podiumsdiskussion genußvoll dem Projekt der Gebrüder Ortner. Artur Rosenauer zeigt als Beispiele gelungener Verbindungen zwischen alt und neu die hochberühmte Glaspyramide des Louvre oder den dezenten Eingriff in das „Centro de Arte Reina Sofia“ in Madrid. Der Vergleich mit dem Musetimsquartier ist allerdings sowohl von Lage, Volumen und Anforderung her unzulässig. Wieder einmal werden am Ortner-Entwurf Notwendigkeit, Lage, Volumen, städtebauliche Qualität und Denkmalschutz in Frage gestellt und Klaus-Albrecht Schröder, einstiger Befürworter des Projekts, ist innerhalb der letzten 14 Tage vom „Saulus zum Paulus“ geworden. Und“ die neue Facette mit Guggenheim und Hollein statt Ortner & Ortner trägt auch nicht zu der vom Veranstalter gewünschten „sachlich geführten Diskussion“ bei. ISABELLA MARBOE

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung