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Der Ort ist das Exponat

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Die Neugestaltung der Mozartgedenkstätte im „Figarohaus" in der Wiener Domgasse 5 bildet einen Höhepunkt innerhalb der Wiener Musikergedenkstätten in Wien. Von September 1784 bis April 1787 lebte Wolfgang Amadeus Mozart an der oben genannten Adresse und schuf hier nicht nur die namengebende Oper „Le Nozze di Figaro" (Uraufführung Mai 1786), sondern auch die Musik zu „Der Schauspieldirektor" (Uraufführung Februar 1786). Der prächtigste Raum der in der Beletage im ersten Stock gelegenen Wohnung ist mit kunstvollen Stuckreliefs ausgestattet, die auf einen der früheren Hausbesitzer, den Stukkateur Albert Camesina (1675-1756), zurückgehen.

Der Gestalterin der Schauräume, der Architektin Elsa Prochatzka, gelang eine ganz eigene vornehme und zugleich zeitgenössische Atmosphäre, auf Opulenz wurde bewußt verzichtet. „Es werden in Mozarts Wohnung keine historisch undeutlichen Hinzufügungen in Form von Rekonstruktionen vorgenommen, es handelt sich auch nicht um eine museale Art der Präsentation; die nicht mehr vorhandenen Einrichtungsgegenstände werden vielmehr durch „Möbelgeister" ersetzt, die die Position vormaliger Möbel einnehmen und jeweils Töne, Texte, Noten, Bilder an den Besucher herantragen, in der Hoffnung, er möge die Personen, die hier gelebt, gearbeitet, sich bewegt und gewirkt haben, wieder evozieren", meint Elsa Prochazka. „Mir lag vor allem an der präzisen Definition des Begriffes Gedenkstätte, deren Wesen die Unaus-tauschbarkeit des Ortes ist, der somit das wichtigste ,Exponat' darstellt." Eine Fassadenretaurierung durch den privaten Hausherrn sollte baldmöglichst folgen.

(Di bis Sa von 9-12.15 Uhr und 13-16.30 Uhr)

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