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Der Stiefel aus Fisch

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Das Lieblingsthema im diesjährigen Ausstellungsprogramm des Museums für angewandte Kunst ist Japan, gestern und heute. Den Auftakt macht derzeit „Japan today” mit zeitgenössischer Kunst, Fotografie und Design.

Mit dem wirtschaftlichen Wachstum Japans verstärkte sich auch das internationale Interesse an japanischer Gegenwartskunst. Umgekehrt fanden in Japan die westliche Theorie und Ästhetik der Postmoderne begeisterte Aufnahme. Die Ausstellung im MAK will an 15 Künstlern die Komplexität und Widersprüchlichkeit der aktuellen japanischen Kunst verdeutlichen: Miran Fukuda manipuliert Themen westlicher Malerei, indem sie etwa Danae anstelle des goldenen Regens einen Regen aus Teebeuteln empfangen läßt. Auf den Fotografien von Michiko Kon setzen sich so scheinbar alltägliche Dinge (wie ein Stiefel) aus Garnelen oder Fischen zusammen. „Informationskrieg” nennt Mikami eine Installation, für die sie Computer in raketenförmige Geschütze'verwan-delt hat. In den Arbeiten der jungen Generation äußert sich der Einfluß der Comics und Zeichentrickfilme, etwa in der imaginären Figur des „Mr. DOR” , einem riesigen I Ieliumballon von Murakami. Rezüge zur traditionellen Kultur finden sich im Design: etwa bei Kuramatas Sessel „How High the Moon”, der im Schimmern des Metallgeflechts an das Ritual der Mondbetrachtung erinnern soll. „Hy brid Culture” lautet das Stichwort für das konfliktfreie Nebeneinander von Altem und Neuem, Japanischem und Westlichem. (Ris 25. Mai)

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