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Die reine Form

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Die Ausstellung „Natzler Keramik“ setzt die Absicht des Jüdischen Museums in Wien fort, zu Unrecht vergessene Künstler wieder ins Bewußtsein zu rufen. Bei dieser Ausstellung trifft das Schicksal jüdischer Künstler mit einer - vor allem in Österreich vorhandenen - Mißachtung der Keramik als Kunst zusammen.

Umso erfreulicher ist die Tatsache, in einem Wiener Museum die Keramiken von Gertrud und Otto Natzler zu sehen. Die Arbeiten, Schalen, Vasen und Objekte umfassen eine Zeitspanne von 60 Jahren und ermöglichen Rückschlüsse auf allgemeine Tendenzen einer „Kunstgeschichte der Keramik“. Ihre intensive Lebensund Arbeitsgemeinschaft begannen die beiden Künstler in den dreißiger Jahren in Wien, abseits der Tradition der Wiener Werkstätte und der Kunstgewerbeschule. Im Bewußtsein der langen Geschichte der Keramik strebten die Natzlers nach einfachen Formen und lebendigen Glasuren, in denen die Elemente Erde, Feuer und Wasser noch zu spüren sind. Diese Suche nach der reinen Form setzten die beiden nach ihrer Emigration in Los Angeles fort; zahlreiche Preise und Ausstellungen zeigen den Erfolg ihres künstlerischen Schaffens.

Ergänzt wird die Wiener Ausstellung durch großformatige, farbige Detailaufnahmen der Oberflächen und Strukturen von Otto Natzlers zweiter Frau, Gail Raynolds Natzler. (Bis 26. Oktober)

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