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Ein Wiener Impressionist

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August Rieger (1886 bis 1943), dessen Zeichnungen und Aquarelle das Stadtamt für Kultur und Volksbildung derzeit in seinen Räumen am Friedrich-Schmidt-Platz 5, aus-stelt, ist ein Impressionist reinsten Wassers gewesen; sein offensichtlich einzige- Thema war die Umgebung Wiens — der Wienerwald, der Prater, die Alte Donau. Rieger war, notgedrungen, Beamter; seiner Kunst ring er sonntags und in sommerlichen Feierabendstunden nach. Aber sie hat, und das ist gewiß überraschend, ganz und gar nichts Liebhabermäßiges oder gar Dilettantisches an sich, son-i

dem ist wirklich „gekonnt“ — wenn man dieses schale, aber manchmal unersetzbare Wort anwenden darf; es gibt keine leeren Stellen in diesen Pastell- und Wasserfarbenblättern, und die spezifischen Lichtverhältnisse der Wiener Umgebung mit ihrer reizvoll bewegten Helligkeit hat August Rieger mit sicherer Selbstverständlichkeit wiederzugeben'gewußt. Seine Arbeiten sind gewiß keine Sensationen, haben aber künstlerische Qualitäten und sind in ihrer Selbstbescheidung sympathisch und liebenswert.

Im Foyer des Konzerthauses stellen zwei Italienische Maler aus: Luigi D i a m a n t e und Aldo Foschiatti. Beide aus Udine stammend und der Generation um 1910 angehörend, erweisen sie sich in ihrer Kunst eng verwandt: durchaus aufs Gegenständliche gerichtet, scheint sie nach einem lockeren Kolorismus zu streben, dem Einflüsse von Carra und Morandi etwas Herbheit verleihen. Diamante erzielt mit einigen Landschaften, Foschiatti mit Stilleben recht angenehme Wirkungen.

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