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Gärten im Garten

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Das Atelier im Augarten erscheint wie geschaffen für die „vegetativen Bilder” Linde Wabers - besonders'jetzt, im grünen Licht des Frühsommers, wenn die Natur durch die Fenster in den Ausstellungsraum drängt.

Die Künstlerin, 1940 in Zwettl geboren, hatte sich ursprünglich ganz der Graphik verschrieben, ehe sie sich in den achziger Jahren der Öl- und Ei-temperamalerei zuwandte. Daß sie das Malen selbst als „Eintauchen in die Natur” empfindet, davon zeugen ihre Naturstücke. Waber nähert sich dabei zwar weitgehend der Abstraktion, steht aber gleichzeitig in der Tradition der österreichischen Landschaftsmalerei am Ende des 19. Jahrhunderts (Emil Jakob Schindler, August von Pettenkofen).

Die Künstlerin gibt die Natur ausschnitthaft wieder: In ihren Bildern manifestiert sich - mal in dunklen

Grau- und Blautönen, mal in leuchtend hellen Farben - der „Kampf der Pflanzen”, das Werden und Vergehen.

\im Baum ist den Tageszeichnungen gewidmet: Auf Japanpapier läßt Waber - Jahr für Jahr - die Ereignisse des jeweiligen Tages Bevue passieren. Zum Teil nur in Tusche, zum Teil farbig ausgeführt, finden sich auf manchen Blättern auch Postkarten, Einladungen, Notizen oder Spuren von Freunden. „Das künstlerische Moment steht in diesen Tagsätzen nicht im Vordergrund”, stellt Kristi-an Sotriffer im Katalog zur Ausstellung fest. Und weiter: „Linde Waber kann nicht annehmen, daß andere als unmittelbar (Mit-)Betroffene in ihre Aufzeichnungen Einblick nehmen.”

Warum bloß hat man dann die Ausstellung, dem Titel gemäß, nicht auf „Waber vegetativ” beschränkt ?

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