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Gäste aus Berlin

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Im Französischen Saal des Künstlerhauses ist derzeit die Ausstellung „Berliner Küntler 1966 bis 1969“ zu sehen, die einen Ausschnitt aus dem Schaffen der letzten drei Jahre von 55 Malern, Bildhauern und Graphikern bietet. Die herbe und etwas sterile Kühle, die das bunte Ausstellungsplakat ausstrahlt, ist auch in der Schau selbst zu finden, in der die wenigsten Arbeiten den Eindruck erwecken, sie seien aus einer inneren Notwendigkeit entstanden und nicht aus den vielfältigen Verbeugungen vor den Moden der „Moderne“. Es ist eine seltsam gesichtslose Ausstellung, die von irgendwoher aus Deutschland kommen könnte, nichts über die Besonderheit der Stadt und ihre Situation verrät, auf eine geradezu aufdringliche Art atmo-sphäre- und geheimnislos ist. Die wenigen stärkeren Eindrücke gehen in erster Linie von der Plastik aus — die „Madonna von Ephesus“ und „Die öffentliche Rose“ von Rolf Szyman-ski sind ebenso beachtliche Arbeiten wie die strengen Formsetzungen von Joachim-Fritz Schultze, der „Kopf“ von Gerson Fehrenbach, das konstruktivistische Raumrelief von Erich Buchholz oder die „Welle“ von Ursula Sax. Unter den Malern und Anstreichern zeigt sich Klaus Fussmann mit seinem „Stilleben“ und seinem „Tisch“ als eine bemerkenswerte Begabung, die ist auch hinter den realistischen Bildern von Peter Ackermann und der freien Niederschrift von Siegmund Lympasik zu spüren, während Hann Trier und Heinz Trökes ihre verloren zu haben scheinen.

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