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Digital In Arbeit

Gezüchtete Skulptur

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„Lost Paradise“, eine unkonventionelle Schau im KunstRaum Wien im Messepalast (bis 17. Dezember).

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„Lost Paradise“, eine unkonventionelle Schau im KunstRaum Wien im Messepalast (bis 17. Dezember).

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Beschnittene und bepfropfte Kakteen — Gewachsenes von Künstlerhand verändert - stellen erstaunlicherweise in der Inszenierung des „Verlorenen Paradieses“ noch die traditionellsten Kunstwerke dar. „Cacti Art Crafting“ nennt die Amerikanerin Laura Stein ihre gewachsenen Skulpturen, die in der Tat eines vitalen und zugleich exotischen Reizes nicht entbehren.

Gleichsam als Relikte bürgerlicher Wohnkultur stehen sie in einem von Rirkrit Tiravanija als „Tea-Room“ gestalteten Environment. Gut zu wissen, daß es sich hiebei um „Kommunikationskunst“ handelt, denn allzu ratlos stünde sonst der Betrachter vor den billigen

Campinghockern, viel zu niedrigen runden Tischen, den Luftballons, Krimskramskoffer und den simplen T-Shirts. Sie alle weisen auf den Verlust eines zumindest vermeintlichen Paradieses hin.

Die Schwestern Christine und Irene Hohenbüchler haben als sichtbaren Ausdruck ihres „Kunst und Therapie“-Projektes mit Behinderten der Lebenshilfe Osttirol einen Raum mit textilen Handarbeitsschnüren kreuz und quer verspannt, dem Netzwerk eines monströsen Gehirnes gleich. Auch Jeanette Schulz erweiterte ihr künstlerisches Umfeld: sie setzt wissenschaftliche Gedächtnistheorien ünd Mnemotechniken in ein „Offenes Labor“ voll kleiner skurriler Gedankengebäude und phantastischer privater Hieroglyphen um.

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