„ Innenaufnahmen “ von Künstlern
Die bekannte Porträtfotografin Isolde Ohlbaum legt eine beeindruckende, wesentliche Auswahl aus dem Schaffen der letzten Jahre vor.
Die bekannte Porträtfotografin Isolde Ohlbaum legt eine beeindruckende, wesentliche Auswahl aus dem Schaffen der letzten Jahre vor.
Fotografieren, so die Volksmeinung, kann jeder. Wer die hier versammelten Künstler-Porträts der oberbayerischen Fotografin Isolde Ohlbaum betrachtet, weiß, daß das ein weitverbreiteter Irrtum ist. Wer Men- schen-Bilder so zum Sprechen bringt, muß selbst ein hochsensibler Künstler sein.
Freilich, Talent allein genügt nicht, es gehört auch harte Arbeit dazu, um zum Beispiel das Schelmische eines Hans Magnus Enzensberger oder das „Blaue-Engel- Hafte“ von Hanna Schygulla so ins Bild zu bannen wie diese Fotografin. Denn jedes ihrer Porträts beginnt mit dem Betrachter zu sprechen.
Darüber hinaus hat sie sich nie dem Trend der Zeit nach Bunt
bildchen angeschlossen. Sie weiß, daß sich diejenige Porträtfotografie, die Wesentliches einer Person einfangen will, der Farbe entzieht. Und auch auf modisch-technischen Schnick-Schnack kann diese Künstlerin gerne verzichten. Für sie ist die Kamera was für den Maler der Pinsel.
In diesem Band hat Isolde Ohl- baunl ihre „Modelle“, zu denen hier Schriftsteller und Schauspieler, Musiker und Maler sowie Wissenschaftler zählen, gebeten, sich über das Fotografiertwerden zu äußern. Das ergibt ein zusätzliches Moment der Auseinandersetzung mit den Porträtierten und bezieht die Fotografin ein.
