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Linien, zur Deckung gebracht

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Gerhard Frömels Rang als einer der bedeutendsten Vertreter der konkreten Kunst in Österreich ist längst international anerkannt. Der 1941 geborene Künstler lebt in Grieskirchen/OÖ und unterrichtet sein zwanzig Jahren an der Hochschule für Gestaltung in Linz.

Frömels Grundform war immer das Quadrat. Während er aber früher durch fortgesetzte Teilung der Seiten ein nach innen immer dichter werdendes Netz von Quadraten vor Augen führte und durch lineare Strukturen eine Bewegung simulierte, wird in seinen neuesten Arbeiten aus dem passiven Betrachter ein aktiver Gestalter, der durch Veränderung von Standort und Blickrichtung die Strukturen in Bewegung setzt, die Erscheinung zerlegt und wieder zusammenfügt, mit jedem Schritt neue optische Konstellationen schafft.

Es ist notwendig, den kritischen Punkt zu orten, an dem die Linien zur Deckung zu bringen sind, die sich auf verschiedenen Ebenen fortsetzen, wo Werk und Wand sich im Auge verbinden durch eine Linie, die ihnen gemeinsam ist. Noch reizvoller ist es jedoch, eigene Figurationen zu finden. Wie sich schon im Vorjahr in Passau oder Linz zeigte, ist Frömel von der Fläche in dem Baum gegangen. Er hat auch der Galerie Rytmogram in Bad Ischl eine maßgeschneiderte Installation verpaßt, die bis 5. Februar zu sehen ist. Mit Stelen und Figuren und ausgeklügelten Schattenspielen hat er sich ja bereits seit langem in der dritten Dimension bewegt. Aber neuerdings konzipiert er die Arbeiten im Hinblick auf eine Realisation an einem ganz bestimmten Ort. Sein künstlerischer Weg führte konsequent vom Bild über das Objekt zur Installation.

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