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Mehr als ein Porträtist

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Kühle Düsterkeit zeichnet Sergius Pausers „Wurstelprater" aus dem Jahr 1931 aus, seine „Reichsbrücke vom Osten" (1929) spielt mit der Darstellung architektonischer Brückendetails. Die auch als Ausstellungsplakat verwendete „Dame in W?eiß" (1927) gibt den ernsten Blick ungelebten Lebens frei, den „Blick von Nötre Dame auf Paris" (um 1946) kennzeichnet lebendige Farbigkeit, eine „Badehütte am Schloßteich" (1929) taucht den Betrachter in verwirrendes Grün. Der vielen vornehmlich als Porträtist bekannter Persönlichkeiten (von Theodor Körner und Karl Renner bis zü den Schauspielern Judith Holzmeister und Leopold Rudolf) vertraute Künstler, der die Staatsvertragsunterzeichnung im Gemälde festhielt, hat

auch andere Dimensionen aufzuweisen. Die Schau seiner rund 50 Werke in der Osterreichischen Galerie im Belvedere beweist es.

Da sind akkurate Blumenstilleben in leuchtenden Farben zu sehen, Landschaften und Dorfszenen mit expressionistischem Pinselstrich oder starkfarbige Städtebilder von Paris bis Istanbul, von Wien bis Shanghai. Und da sind stille Porträts im kühlen Stil der „Neuen Sachlichkeit", deren Introvertiertheit umso lauter schreit.

Pauser, 1896 in Wien geboren, hatte in München und Wien (bei Karl Sterrer) studiert, war 1927 Mitglied der Secession geworden, und hatte 1932 den Österreichischen Staatspreis erhalten. 1943 wurde er Leiter einer Meisterklasse an der Akademie der bildenden Künste, 1947 Professor. Er starb 1970 in Klosterneuburg bei Wien. (Bis 8. September)

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