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Digital In Arbeit

Mit Strichmännchen und Engagement

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Im Wiener Palais Palffy zeigt die Galerie Hilger bis 30. Oktober Werke des frühverstorbenen US-Künstlers Keith Häring.

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Im Wiener Palais Palffy zeigt die Galerie Hilger bis 30. Oktober Werke des frühverstorbenen US-Künstlers Keith Häring.

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Die Galerie Hilger zeigt zur Zeit im Palais Palffy einen Künstler, der bei manchen Zeitgenossen als eher umstritten gilt: Keith Häring, am 4. Mai 1958 in Kutztown, Pennsylvania geboren, besuchte zunächst die Art School in Pittsburgh und zog 1978 nach New York. Dort stüdierte er zwei Jahre an der School of Visual Arts. Bereits in dieser Zeit bemalte er wie besessen nicht nur riesige Leinwände, Papierrollen und Mauern, sondern er gestaltete auch Räume und diverse Objekte.

Darüber hinaus war er ein sehr politischer Mensch, engagierte sich für Minderheiten, Homosexuelle und Aids-Kranke. Wie ein Gejagter, dem die Zeit davonzulaufen schien, beschäftigte sich Keith Häring mit Videokunst, Performance, Body painting, Buch Illustrationen und Stahlskultpuren.

Anfang der achtziger Jahre tauchten in den New Yorker U-Bahnsta- tionen zahllose Strichfiguren und Geschichten von Häring auf. Galt der Künstler bis dahin noch als einer von vielen „Graffitimeistern“, so wurde er spätestens nach seiner ersten Ausstellung bei Tony Shafrazi 1982 als neuer Star der New Yorker Kunstszene gefeiert. Keith Härings eigener Stil, seine aussagekräftigen Farben und seine spontane, unbekümmerte Art mit Traditionen zu brechen, ließen humorvolle Bilder entstehen.

Häring war mit Comics und Cartoons aufgewachsen, mit den phosphoreszierenden Erscheinungen der Massenkultur: „Völlige Kontrolle ohne jede Kontrolle — Der Künstler wird zu einem Gefäß und läßt die Welt durch sich hindurchströmen“, war bezeichnend für Häring.

In seinen späteren Werken wurden politische Motive immer wichtiger, komplexe Themen wie Gewalt und Krieg wurden thematisiert.

Die Galerie Hilger präsentiert nun rund fünfunddreißig Exponate des im Jahre 1990 im Alter von ein- undreißig Jahren an Aids verstorbenen Künstlers: „Apocalypse 1 - 10“

(1988) , die Holzschnitte „Totem“

(1989) , „Mother with child“ und die Lithographien „Chocolate Buddah 1 - 5“ (1989).

Keith Härings Arbeiten sind zu fixen Bestandteilen der Kunst des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts geworden.

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