Nichts als Einzelheiten

Rolf Italiaander hat das neunzehnte seiner Bücher über Afrikathemen der Frage „Afrika und der Kommunismus“ gewidmet. Im ersten Teil des Buches berichtet er zunächst über den „Kongreß gegen koloniale Unterdrückung und Imperialismus“, der 1927 in Brüssel stattfand und, Italiaander zufolge, „Weltgeschichte machte“; tatsächlich sind seine Gewährsleute dafür hauptsächlich die Witwe des KPD-Führers Willi Münzenberg und Margarete Buber-Neumann. Es folgen die Geschichte des „Negro Worker“, eines in den dreißiger Jahren in Hamburg illegal erschienenen Blättchens, zum Teil rekonstruiert durch Interviews mit Sowjethistorikern, im Anschluß daran eine (oberflächliche) Skizze der Afrikawissenschaften in der Sowjetunion und Berichte über die Erfahrungen von Studenten dortselbst. Auch die folgenden Abschnitte, die der östlichen „Infiltration“ in Afrika selbst gewidmet sind, bestehen in der Aneinanderreihung von zahllosen Einzelheiten, die abermals von Hunderten von Aussprüchen und Zitaten durchflochten sind. Mit dem Bericht über diese unzähligen Fakten, Geschehnisse und Aktionen hat es allerdings sein Bewenden. Auch nur ein Versuch, etwas über ihre Auswirkungen, Erfolge oder durch sie hervorgerufenen Veränderungen auszusagen, ist kaum festzustellen, ebensowenig irgend eine Systematik und Wertung; fallweise werden die Meinungen einiger anderer Autoren angeführt. Unter den Illustrationen findet sich als Pikanterie die berüchtigte ghanesische Postkartenserie über die Belehrung der Weißen durch die Schwarzen in Wissenschaft und Kunst, sonst viele Bilder von Staatsbesuchen, 60 Seiten Quellennachweise, bibliographische Angaben, Personenregister, zwei Seiten „Credits“ an eine Vielzahl von Persönlichkeiten und Institutionen in der Sowjetunion, Europa und Amerika.