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Digital In Arbeit

Plakat-Collagen

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Erstmals in Wien ist der 1926 in Frankreich geborene Künstler Baymond Hains in einer Einzelausstellung zu sehen: Hains begann seine künstlerische Laufbahn als Fotograf, bekannt wurde er aber durch seine Decollagen. Gemeinsam mit Jacques de la Villegle reißt er überein-andergeklebte und von anonymen Passanten zerrissene oder verwitterte Plakate von Werbeflächen ab und zieht sie auf Leinwand auf.

Später radikalisiert Hains diese Methode, indem er sich Plakatwände, oder Teile davon, mitsamt ihrem Träger aneignet. Plakate waren im Frankreich der Nachkriegszeit speziell als Träger politischer Parolen gegen den Krieg in Indochina oder Algerien wichtig.

Baymond Hains' Arbeiten setzen bewußt Text und Farben ein, schaffen Kontraste und lassen so eigenwillige Kunstwerke entstehen. Hains zeigt, daß Alltägliches nicht alltäglich bleiben muß. Je intensiver man sich mit Hains' Arbeiten auseinandersetzt, umso bewußter wird einem, wie vergänglich oder unvergänglich bestimmte Dinge des Lebens sind. Der Franzose hält seinen Blick ständig nach vorne gerichtet.

Neben Arbeiten mit Plakatabrissen auf Leinwand und auf Holz, einer Serie von zehn Blech-Plakatwänden aus dem Jahr 1990 sind auch vier großformatige Fotos aus dem Vorjahr zu sehen. (Bis 29. Oktober)

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