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Reger Botschafter der Kunst

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Falls Sie sich in letzter Zeit über den in der Wiener Operngasse geparkten „Reton-Porsche” gewundert haben: Es ist ein Werk des Vorarlberger Künstlers Gottfried Rechtold, dem die Kunsthalle Wien und der Rregenzer Kunstverein eine umfassende Einzelschau widmen.

Obwohl sich Rechtold (geboren 1947) mit komplexen Fragen beschäftigt (die Erfahrung von Raum und Zeit, Identität/Differenz), beruhen seine Arbeiten auf Unmittelbarkeit: Wenn er ein schnelles Auto wie den Porsche in Reton gießt und damit zum „Sprayen” verführt. Oder wenn er einen Oldtimer auf Stahlkufen montiert.

Genauso die Skulptur vor der UNO-City in Wien, für die er auf fünf Kontinenten jeweils einen Monolithen auswählte und sie in einem regelmäßigen Fünfeck aufstellen ließ. Den Laserstrahl, der die stummen Rot-schafter verbinden sollte, gibt es allerdings bis heute nicht. Ein ungewolltes Signal also für mangelnde Völkerverständigung und halbherzige Kulturpolitik ...

Für seine Großprojekte ist Rechtold in der ganzen Welt unterwegs: Im Festsaal des Palais Liechtenstein wollte er in ironischer Anspielung auf den Herkulesmythos des Deckenfreskos von Andrea Pozzo ein Kriegsflugzeug vom Typ Lockheed Hercules installieren. Als das Vorhaben zu scheitern drohte, flog er nach Amerika um mit dem Headquarter der US Air Force zu verhandeln. Trotz herakleischer Mühen konnte er das Projekt nicht verwirklichen.

Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über das vielseitige Schaffen dieses Künstlers, sowohl hinsichtlich der Thematik als auch der verwendeten Materialien.

Zu sehen sind Zeichnungen, Modelle, Skulpturen, Objekte sowie Entwürfe nicht realisierter Projekte vom Früh werk bis heute, vom bildhauerischen Ansatz bis hin zum konzeptuel-len und multimedialen.

(Ris 15. Dezember).

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