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Risiko eines Bildes

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Gottfried Mairwöger schuf 1994 während eines Aufenthalts auf der Burgruine Reichenstein (Mühlviertel) seine „Sommerbilder”. Die umgebende Natur war Inspirationsquelle, der Tanz des Lichtes, die Zauber der Schatten waren Anregungen für die Gestaltung von abstrakten Malflächen, die nur sehr indirekt die früheren Vorbilder erkennen lassen. Stimmungen wir Morgennebel, Vollmondnacht, Lichtreflexionen am Teich hat Mairwöger eingefangen.

Der Künstler zählt zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen abstrakten Maler, seine „Manifeste formaler Äußerungen” (Dieter Ronte) zeigen eine Vielzahl unterschiedlicher Kompositionen, eingeschliffene Lösungsmöglichkeiten werden vermieden. Jedes Bild ist ein

Risiko, das von Anbeginn den Keim des Funktionierens ebenso in sich trägt wie den des Scheiterns. In der österreichischen abstrakten Szene besitzt diese Haltung eher Seltenheitswert. Zu häufig vertrauen Maler auf ihre gelungenen Lösungen, deren ständige Wiederholung dann langweilig und steril wird.

Die abstrakte Malerei Mairwögers läßt sich nur schwer in Worte fassen. Scheinbar auf der Leinwand schwebende Farbvolumen werden von Farbflächen genährt und belebt, auch ein Verweis, daß die Rhythmik von Licht und Schatten im Wald sich in einem Farbkosmos von Grüntönen niederschlägt, bleibt eine Hilfskonstruktion. So trifft vielleicht am ehesten zu, daß Mairwögers Malerei eine Liebeserklärung an die Schönheit der Welt ist - in ganz persönlicher, unaufdringlicher und eindrucksvoller Weise. (Bis 11. Februar)

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