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Steirisch abstrakt

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Von „Strichen, die miteinander raufen, sich zerfetzen” oder aber „sich besinnlich hinter dem Ohr kratzen und meditieren”, solche Striche malen zu können, davon träumte Gottfried Fabian (1905-1984). - Bilder aus dem Nachlaß des seit 1948 im steirischen Voitsberg lebenden Malers sind derzeit in der Wiener Galerie Contact zu sehen.

Fabian hatte in seiner Heimatstadt Dresden - zusammen mit seinem Freund und später erfolgreicheren Kollegen Hans Härtung - bei Oskar Kokoschka und Otto Dix studiert. Anfänglich von den Malern der „Brücke” und dem deutschen Impressionismus beeinflußt, nahm er in der Steiermark an der dort besonders heftig geführten Diskussion um die Gegenstandslosigkeit teil. Als Mitglied der Grazer Secession und der Gruppe 77 entwickelte er eine sehr eigenständige, Seherlebnisse abstrahierende Bildsprache, die ihm internationale Anerkennung einbrachte. Fabian verlor in seiner Kunst zwar nie den Bezug zur Natur, beschränkte sich aber auf das Wesentliche. Das Malerische reduzierte er auf das Anlegen von Farbflächen in gelb, rot und blau vor einem, für ihn charakteristischen, strählenden Weiß. Zum eigentlichen Ereignis geriet ihm zunehmend das gestische Moment der schwarzen Pin -seistriche. - Wenngleich die Bildtitel der gezeigten Arbeiten aus den Jahren 1965-83 keine Hinweise geben (da Fabian seine Werke nur numeriert und datiert hat), lassen sich Selbstbildnisse, Figuren und Landschaften erahnen.

Im Kabinett präsentiert die Galerie eine kleine Auswahl abstrakter Arbeiten auf Papier von Mario Decleva (1930-1979), der sich ebenfalls in der steirischen Kunstszene engagierte.

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