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Stimmige Bilder aus dem Ostjudentum

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Isidor Kaufmann (1853-1912) wurde in Arad geboren, sein Talent zunächst verkannt, seit seinen Studienjahren lebte er in Wien und suchte von hier aus den Weg zurück zu seinen eigenen Wurzeln. Abseits von Zeitströmungen fasziniert Kaufmann durch zeichnerische Genauigkeit und minuziöse Gestaltung.

Kaufmann wollte die weitgehend unbekannte Welt des Ostjudentums glorifizieren, sein romantischer, nostalgisch verklärter Blick ist den Biedermeiermalern des 19. Jahrhunderts vergleichbar. In allen seinen Werken versuchte er dem Betrachter eine stimmungsvolle Welt zu vermitteln.

Während der NS-Zeit wurden seine Bilder in aller Herren Länder zerstreut, dem Jüdischen Museum ist es nun gelungen für diese eindrucksvolle Schau sechzig Werke Kaufmanns nach Wien zu holen: Kaufmanns einziges Selbstbildnis, eine Bleistiftzeichnung aus dem Jahre 1906, frühe Werke wie „Schachproblem” (um 1889) und „Älter schützt vor Torheit nicht” (um 1887/88) -die Brautwerbung eines älteren Mannes gerichtet an ein junges Mädchen.

Neben Arbeiten wie „Junge Frau beim Apfelschälen”, „Das Segnen der Sabbathkerzen” und „Rabbiner in der Holzsynagoge in Jablonow” (um 1897/98) wird als weiterer Schwerpunkt die zeichnerisch-perspektivische Darstellung der von Isidor Kaufmann 1899 im alten Jüdischen Museum - es befand sich in der Rathausstraße - entworfenen „Guten Stube” gezeigt. Die wenigen erhaltengebliebenen Objekte werden in dieser Rekonstruktion erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (Bis 7. Mai)

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