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Vorarlberger Ausstellungen

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Im Palais Thum und Taxis in Bre-genz zeigte Leopold Fetz in 65 Bildern den Ertrag einer Griechenlandreise. Fetz hat die Themenstellung des Statischen der griechischen Landschaft, ihr Bestimmtsein vom Meere her, ihre heroische Unveränderlichkeit mit dem inneren Auge des Künstlers erfaßt. Er zeigt sich nicht nur in der Schau von Meer, Berg und Haus groß, es gelingt ihm vorzüglich, Volkstypen in seine Zeichnungen einzufangen.

In Vorarlberg zeigt sich auch auf künstlerischem Gebiet der innere Föderalismus. Eine Industriegemeinde wie Göt-zis besitzt in der Galerie Hämmerte ein Kunsthaus, dem wir schon viel Genuß verdanken. Den Herbst 1964 eröffnete der in Wien schaffende Vorarlberger Graphiker Oswin Amann. Amann schöpft aus einer Landschaft, die ganz anders ist als die gewaltige Vorarlberger Bergwelt, die er aber — vielleicht gerade mit dem geschärften Auge des von außen Kommenden — bis auf den Grund der Dinge erfaßt. Mit ganz wenigen mit höchster Präzision angesetzten schwarzen Strichen bannt er ein Bauernhaus, einen Brunnen, eins Scheune auf das Papier; es ist, als dringe er bis zur Idee im platonischen Sinne vor. Dazu kommt eine beispielhafte Feinheit der Zeichnung, die den aufmerksamen Beschauer zum Nachdenken jedes Striches zwingt. Die 10. Ausstellung der Galerie Hämmerle baute eine künstlerische Brücke von Vorarlberg nach Wien.

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