Lanzen für die Pressefreiheit

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Dass die Pressefreiheit nicht nur durch autoritäre Regimes an vielen Ecken der Welt bedroht wird, thematisierte auch die FURCHE immer wieder. Die Vorgänge rund um den NSA-Whistleblower Edward Snowden erreichten auch in Geburtsländern der westlichen Demokratie geradezu obszöne Ausmaße: Dass dem britischen Qualitätsblatt The Guardian, das sich bei der Öffentlichmachung der Snowden-Dokumente hervorgetan hatte, von den Behörden des Landes übel mitgespielt wurde (vgl. FURCHE 34), war nur das sichtbare Zeichen dafür, wie sehr die Freiheit - und nicht nur jene der Medien - bereits unterminiert ist.

Bitter dabei auch,dass es längst nicht einen globalen Schulterschluss der Branche gibt, sondern dass einmal mehr die Grenze zwischen Boulevard und Qualitätsmedien an der Einschätzung dieser Bedrohung verläuft. Letzten Donnerstag kanzelte das englische Boulevardtagblatt Daily Mail den Guardian als das "Blatt, das Britanniens Feinden hilft“ ab.

Tags darauf veröffentlichte die angegriffene Zeitung Solidaritätsadressen von Chefredakteuren aus aller Welt, von der New York Times und Washington Post abwärts - aus Europa waren unter anderem die Chefs von Le Monde (Frankreich), El País (Spanien) Der Spiegel oder die Neue Zürcher Zeitung dabei. In Österreich beteiligten sich Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid und ZIB 2-Anchorman Armin Wolf (vgl. www.theguardian.com/world/2013/oct/10/guardian-democracy-editors).

Man kann in der gegenwärtigen Weltlage gar nicht genug Lanzen für die Pressefreiheit brechen. Selbst in den USA, wo selbige ja in der Verfassung verankert ist, ließ die Chefredakteurin der New York Times, Jill Abramson, dieser Tage verlauten, britische und US-amerikanische Stellen hätten versucht, dass die Times ihnen das Snowden-Material übergibt. Gott sei Dank verweigerte sich Abramson diesem Ansinnen.

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