Alte Vertreibung und neue Flucht
Das Buch beschäftigt sich mit dem Schicksal der Sudentendeutschen, enthält historische Reminiszenzen und ist ein willkommener Beitrag zu Verständigung und Versöhnung.
Das Buch beschäftigt sich mit dem Schicksal der Sudentendeutschen, enthält historische Reminiszenzen und ist ein willkommener Beitrag zu Verständigung und Versöhnung.
Dem Verhältnis der Sudetendeutschen zu den Tschechen, das von Unverständnis, Ungerechtigkeit, ja äußerstem Haß und Mord belastet war und es vielfach noch ist, kann man, nach dem Zusammen- und Aufbruch der östlichen Länder Europas, endlich offen begegnen, und es ist eine Slowakin tschechischer Nationalität und österreichischer Staatsbürgerschaft, die dieses heikle Unternehmen sowohl in tschechischer als auch in deutscher Sprache gewagt hat, in einem Theaterstück und einem Roman. Ersteres wurde in mehreren heute rein tschechischen Städten mit großem Erfolg aufgeführt.
Im vorliegenden Buch wird das Schicksal der 1945 aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen lebendig, mit allen uns bekannten Grausamkeiten, im Gegensatz dazu auch das jener Leute, die zuerst ins warme Nest der verlassenen Siedlungsgebiete hineingesetzt wurden und jetzt, bloß um besser zu leben, im Westen Fuß fassen wollen.
So weit, so gut. Was zu bemängeln wäre, ist die sprachliche Form, denn es geht doch nicht an, daß unsere ohnedies, auch bei den Österreichern, im argen liegende Sprache zusätzlich der Nachlässigkeit oder Unwissenheit, vielleicht sogar eklatanten Unfähigkeit sogenannter Verlagslektoren ausgesetzt wird oder gar nicht mehr lektoriert wird.
BERG
Von 7-denka Becker.
Österreichisches Literaturforum, Krems an der Donau 1994.
165 Seiten, ö S 160,-.
