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WANN GEHT DER NXCHSTE SCHWAN? Von Walter Sltuk. R.-Piper-Verlag, MUnchen. 352 Seiten. Preis 136.90 S.

Wer von uns wußte, daß der Schauspieler Gerasch nach dem ersten Weltkrieg die Habsburger-Juwelen, auf Schauspielerkostümen aufgenäht, in die Schweiz geschmuggelt hat? Daß Vater Slezak nicht nur das geflügelte Wort vom „nächsten Schwan“ in der Oper gesagt hat, sondern auch Wagners klassische Alliteration „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ durch die Verballhornung zu „Winterstrümpfe riechen im Sommer noch“ entblättert hat? Daß ein New Yorker Theaterkritiker, als eine Südseemaid auf der Bühne stotterte „Ich — Nubi! Ich braves Mädchen! Ich hierbleibe!“ aufstand und laut in den Saal rief: „Ich — Bob! Ich schlimmes Bubi! Ich nach Hause gehe!“? Diese und noch viele andere Anekdoten bringt des Sohnes Slezak „Schwan“-Bestseller in bestechendstem Vaterstil. Die 40 Seiten über den Theaterbetrieb in New York (S. 198 ff.) haben Sonderwert. Leider sind manche Anekdoten wie junge Hunde nicht zimmerrein, so die nicht wiederzugebenden auf den Seiten 105 und 219, die makabre auf Seite 212 und die religiös respektlosen aus dem Löwenburgschen Konvikt (S. 82 ff.). Schade! Sie wären durchaus entbehrlich — in einem so humorvoll aufgeladenen Bestseller!

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