Das Land Tirol abseits von Klischees
Was Günter Treffer über Tirol zu sagen versteht, wird zwar als „Reiseführer" bezeichnet, ist aber von liohem landesitundlichem Wert.
Was Günter Treffer über Tirol zu sagen versteht, wird zwar als „Reiseführer" bezeichnet, ist aber von liohem landesitundlichem Wert.
Das exakte, an der Universität Innsbruck erworbene Wissen des Autors, seine Erfahrung und persönliche Sicht, haben vermocht, „Das Land im Gebirge" als eine historisch gewachsene Einheit erleben zu lassen, in den Werken der bildenden Kunst und Architektur wde in denen der Musik, des Theaters, der Literatiu- und, nicht zu vergessen, in einem noch immer lebendigen Brauchtum, natürlich auch in der Wirtschaft und in den heute bedeutsamen Fragen der Umweltbedrohung.
Das Buch ist übersichthch ge-jjhedert und bereichert durch vie-e Details, die feuiUetonartig eingefügt sind. Die Geschichte etwa von der Schönen Welserin oder das ausgezeichnete Bild des welt-bekarmten Künstlers Paul Flora. Auch Ludwrig von Ficker, der Herausgeber des „Bretmer", wird ausführlich gewürdigt. Was na-türhch nicht fehlt, ist die bis vor kurzem heiß umstrittene Geschichte des „seügen" Anderl von
Riim und die Peter Anichs, eines Bauembuben, der sich mit eigener Kraft zum anerkaimten Kartographen emporgearbeitet hat. Auch der „Ötzi" ist wieder dabei und die extremen Lebensbedingungen in den höchsten Lagen der Alpen. Schließlich führt der Bericht über den Bau der Breimerbahn vor mehr als 120 Jahren zum aktuellen Problem des Tran.?its.
Das Land also läßt von sich hören, nicht zuletzt durch das seit 1945 bestehende Europäische Forum in Alpbach. Yo^ allem aber wird man, neben de: Städten, deren Geschichte und Eigenheiten, mit den Tälern, Dörfern und abgelegenen Weilern bekaimt und überhaupt mit der Mentalität der Tiroler, auch dank der beeindruckenden Bilder.
Es ist ein Buch, das auch Österreicher in die Hand nehmen sollten, da sich dadurch das eine oder andere Vorurteil ausmerzen ließe.
