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Ein „außenstehender Insider“ beschreibt Prag

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Mit diesem geistreichen wie amüsanten Büchlein hat Christoph Bartmann den Nagel des heutigen Prag auf den Kopf getroffen. Er besitzt zwei gleich gute Eigenschaften: er ist ein scharfer Beobachter und besitzt ein hervorragendes Schreibtalent, sodaß einem das Lesen sofort in ein Schmunzeln übergeht. Natürlich kann nur jemand derart über Prag schreiben, der dort lebt, wie es bei Bartmann seit zwei Jnhren der Fall ist. Aber gerade ein „Outsider" hat den besseren „Inisder"-Einbhck, das heißt, er kennt Prag aus urunit-telbarer Nähe, aber dennoch beschreibt er es mit den Augen eines ausländischen Betrachters.

Um Prag besser zu verstehen, ist die Kenntnis der Landessprache unabkömmlich. Darum ist auch der Verfasser nicht herum gekommen, diese Kenntnis hilft ihm wesentlich, die Stadt besser zu verstehen und anderen zu erklären. Auch die tschechische Metropole sucht ihre Identität, was hier besonders kompliziert ist. Denn wo liegt Prag eigentlich: im Westen, im Osten oder doch in Mitteleuropa, das es politisch nicht mehr gibt. Oder Hegt es tatsächhch im Herzen Europas?

Alle Definitionen werden gedrängt, essentiell und humorvoll behandelt, keine einzige Zeile ist langweilig, ob es sich nun um die „Einführung ins Undurchschaubare", um die „Dissidentendam-merung", um „Chicago an der Moldau", um „Kafka light" oder um eine „Wallfahrt zum Rabbi Loew" handelt.

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