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Nachkonziliar

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„MENSCHHEITSENTSCHEIDUNG von Franz Grelner. Die internationale Bevölkerungs- frage heute und morgen. 83 Seiten, DM 4.80. „KIERKEGAARD NACHKONZILIAR“, aus den Tagebüchern ausgewählt und übertragen von Heinrich Roos, 119 Seiten, sFr. 8.50. „GEHEIMNIS, AUS DEM WIR LEBEN von Henri de L u b a c, 162 Seiten, sFr. 12.—. Alle drei: Johannes-Verlag 1967. Band 4, 5 und 6 ln der Reihe Kriterien.

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„MENSCHHEITSENTSCHEIDUNG von Franz Grelner. Die internationale Bevölkerungs- frage heute und morgen. 83 Seiten, DM 4.80. „KIERKEGAARD NACHKONZILIAR“, aus den Tagebüchern ausgewählt und übertragen von Heinrich Roos, 119 Seiten, sFr. 8.50. „GEHEIMNIS, AUS DEM WIR LEBEN von Henri de L u b a c, 162 Seiten, sFr. 12.—. Alle drei: Johannes-Verlag 1967. Band 4, 5 und 6 ln der Reihe Kriterien.

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Wie Systole und Diastole folgen einander schreckensvolle und hoffnungsvolle Beurteilungen der menschheitlichen Zukunftsaussichten in den diesbezüglichen Schriften. Während sich Jaspers vor zehn Jahren über die Lage geradezu verzweifelt gebärdete, ist unser Verfasser über „die Gesellschaft der Zukunft“ (letztes Kapitel) beruhigt. Wir atmen gerne mit ihm auf, wollen ihm gerne glauben, daß der Bevölkerungsexplosion in der Geburtenregulierung eine entsprechende Bremse entstehen wird. Ob aber Maeäcen- roths Feststellung, daß Kriege die Lösung der Bevölkerungsprobleme nur verzögern könnten, einen zukünftigen Krieg unwahrscheinlich erscheinen läßt, ist selbst unwahrscheinlich. — Selbst wenn man Kierkegaards Tagebücher für die Menschheit zur Pflichtlektüre machen könnte, wäre eine völlige Verwandlung ihres bislang kriegerischen Denkens und Verhaltens nicht gewiß. Dazu sind diese Sätze eines existentiellen Christentums für den bloß eingeschriebenen Christen viel zu schwierig zu begreifen. Denn begreifen heißt hier schon leben. Nachkonziliar ist dieser Kierkegaard, weil heute sein Rebellentum die Reinheit seiner Gestalt für niemand mehr verdunkeln müßte. — Nichts von des großen Dänen Ringen mit dem Engel, sondern souveränes Schalten mit dem Besitz zu dem Zweck ihn zu bewahren und sicher in die neue Welt hinüberzuiführen, ist zu spüren in Henri de Lubacs theologischen Schriften.

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