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Zwei Frauen nach Goethe

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TAGEBÜCHER 1852—1354. Von Ottilie Ton Goethe. Bergland-Verlag, Wien, III. Band. 576 Seiten und 49 Seiten Bilder. 298 S. — Sonderband: WEIMAR IM JAHRE 1832 Von Henriette von Potwlsel. Briefe an Adele Schopenhauer. 66 Seiten und 16 Seiten Bilder. 172 S.

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TAGEBÜCHER 1852—1354. Von Ottilie Ton Goethe. Bergland-Verlag, Wien, III. Band. 576 Seiten und 49 Seiten Bilder. 298 S. — Sonderband: WEIMAR IM JAHRE 1832 Von Henriette von Potwlsel. Briefe an Adele Schopenhauer. 66 Seiten und 16 Seiten Bilder. 172 S.

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Die Tagebücher und Briefe von und an Ottilie Goethe, die Gattin des zwei Jahre vor dem Vaiter verstorbenen Goethe-Sohnes August, bekanntlich ein Fund des Herausgebers Prof. Heinz Bluhm in der Chikagoer Newberry Library, sind nun im Wiener Bergland-Verlag bis zu Band II und einem Sonderband gediehen; die Ausgabe von Band IV steht bevor.

Der wuchtigere Band ist der dritte, Ottilies Tagebuchaufzedchnungen aus den Jahren 1852 bis 1854. Die Lektüre ist keine kleine Geduldprobe; trotzdem erhebt sich aus allen Nichtigkeiten, Besuchen, kleinen Wehwehchen und Versen, die wahrhaftig „ka Goethe gschriebn“ hat, das Bild einer geistig regsamen, künstlerisch dilettierenden und gesellschaftlich tiefverankerten Persönlichkeit. Wie ein Schatten huscht das Schicksal von Goethes unglücklichen Enkelkindern vorüber.

Der gewichtigere ist der schmale Sonderband mit acht Briefen der Mutter Ottilies, der faszinierenden Henriette von Pogwisch, geborenen

Gräfin Henckel-Donnersmarck, an ihre Freundin Adele Schopenhauer, die Schwester des Philosophen, darunter der denkwürdige (faksimiliert wiedergegebene) vom 22. März 1832 über Goethes Tod. Allzu großen Respekt hat sie nie gehabt vor dem alten Herrn; auch die Mucken der Tochter geißelt sie schonungslos. Eine interessante Frau, zweifellos, und ihre Briefe: ein irisierendes Bild von Weimar 1832.

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