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Zwölfmal Ibsen

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SCHAUSPIELE IN EINEM BAND. Von Henrik Ibsen. Ubertragen von H. E. Gerlach. Campe-Klassiker. Hoffmann-und-Campe-Verlag, Hamburg 1968, 1085 Seiten, DM 24.—.

Ibsen ist einer der großen Ahnherren des modernen Dramas. Nur Oberflächliche können ihn für „veraltet“ halten. Die vordergründige Aktualität mancher seiner Werke ist wohl heute verblaßt, ihre tiefe menschliche Problematik bleibt aber immer gültig, und die Meisterschaft seiner dramatischen Technik wurde bis heute nicht wieder erreicht. Da die alten Ubersetzungen manche Mängel aufweisen, wurde schon seit langem eine deutsche Neuübertrai-gung gefordert. Hans Egon Gerlachs Ubersetzungen von zwölf Stücken, im vorliegenden Band vereinigt, wollen Ibsen dem Verständnis moderner Menseben näherbringen. Gerlach stellt fest, „daß die veränderte Perspektive und der größere zeitliche Abstand ein genaueres Heraushören der Unter- und Obertöne des Originals begünstigt“. Die Gestalten Ibsens sind ihm eher „synthetische Modelle allgemeiner Verhaltensweisen“ als wirkliche Menschen — eine etwas einseitige Auffassung. Gerlach hat mit Recht nicht versucht, Ibsen gewaltsam zu „modernisieren“, sondern hat im sprachlichen Ausdruck die Zeitatmosphäre beibehalten. Ein verständnisvolles Vorwort von Joachim Kaiser, ein Nachwort Gerlachs und eine Zeittafel ergänzen den Band.

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