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Als ich neulich durch die Prospekte blätterte, die ankündigen, was der Herbst an Neuem bringen wird, fiel mir wieder einmal auf, wie ununterscheidbar die Bücher mancher Verlage mittlerweile in der Gestaltung geworden sind. Aber vielleicht ist diese Annäherung ohnehin nur ein äußeres Zeichen von dem, was im Inneren des Betriebes längst vor sich geht. Denn oft bedeutet der Name eines Verlages nicht mehr als eine Schublade in einem System: Deuticke ist Zsolnay also Hanser. Ecowin ist Red Bull. S. Fischer, Rowohlt, Kiepenheuer und Witsch, Droemer Knaur, Argon sind Holtzbrinck. Econ, Graf, List, Propyläen sind Ullstein.

Blanvalet, Blessing, btb, carl’s books, C. Bertelsmann, der Hörverlag, Diederichs, DVA, Goldmann, Heyne, Knaus, Kösel, Limes, Luchterhand Literaturverlag, Manesse, Manhattan, Pantheon, Prestel, Siedler sind Random House also Bertelsmann …

Ach, Wagenbach und C. H. Beck gehören wirklich sich selbst? Erfreuliche Ausnahmen.

Schon steht die nächste Fusion ins Haus: Aus Penguin, das der Pearson-Longman-Gruppe gehörte, und Teilen von Random House (Bertelsmann) soll Penguin Random House werden, ein Verlag mit geschätzten 2,8 Milliarden Euro Umsatz, mit 15.000 Novitäten pro Jahr, mit einem Marktanteil am englischen Buchmarkt, den Bertelsmann mit "25% plus“ angibt. Am Ende dieser (Horror-)Vision steht dann wohl der eine Megaverlag.

Zum Glück gibt’s Edition Korrespondenzen, Luftschacht, Klever, diese engagierten Kleinverlage (all die hier Ungenannten mögen mir verzeihen). Ihr Umsatz weist fünf Nullen weniger auf, ihre Bücher sind liebevoll gestaltet und die Handschrift der Verleger ist erkennbar. Doch angesichts solcher Machtverhältnisse ist der Weg in die Buchhandlungen und Bücherregale mehr als steinig.

Die Autorin ist Literaturchefin der FURCHE

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