Meisterhafter Sozialrealismus

Werbung
Werbung
Werbung

Wenn "The Rider" beginnt, ist der Traum des Indianers Brady von einer Rodeo-Karriere schon ausgeträumt. Nach einem schweren Sturz darf der junge Mann nie mehr in den Sattel steigen, doch neuen Lebenssinn zu finden, ist für ihn auch aufgrund geringer Berufschancen schwierig. Keine große dramatische Handlung entwickelt Chloé Zhao in ihrem zweiten Spielfilm, der im Pine Ridge Reservat in South Dakota gedreht wurde. Sie setzt vielmehr auf unaufgeregte dokumentarische Beobachtung. Mit präziser Bildsprache, ungekünstelten Dialogen und unterstützt von Laiendarstellern, die ihr eigenes Leben nachspielen, bettet Zhao ihren herb-poetischen Neo-Western atmosphärisch dicht ins Milieu des ländlichen amerikanischen Mittelwestens ein. Bestechend arbeitet sie dabei auch mit dem Kontrast von grandiosen Landschaftstotalen, die ein Gefühl von Weite und Freiheit evozieren, und den fehlenden Zukunftsperspektiven in dieser strukturschwachen Region und stellt tradierte Männlichkeitsbilder sowie Cowboy-Klischees in Frage.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung