Miesepetrige Stilübung

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Bernhard (Christoph Luser) findet im Bordell explizite Anweisungen seines Vaters (Fritz Hörtenhuber) - die Prostituierte musste sich als "Lydia“ ausgeben. So heißt freilich die Schwester respektive die Tochter (Daniela Golpashin).

Lydia kommt ins heimatliche niederösterreichische Dorf, um ihren Vater im Alkoholentzug zu bestärken. Zur Familiengruppensitzung stößt auch Bernhard, kommentarlos legt er den Zettel auf den Tisch, woraufhin der Vater seine Familie wortlos verlässt. Die Mutter (Roswitha Soukup) hält vor den Nachbarn die scheinbare Normalität aufrecht, während die Schwester großherzig ihren Bruder von der Selbstbezichtigung des Wegschauens erlöst. In dieser miesepetrigen Stilübung hat die Regie versucht, die Darsteller als ausdrucksarme Gesichtsmasken zu inszenieren, allein in deren Augen flackern manchmal irrlichternde Emotionen auf: Das macht die Schauspieler, die man hoffentlich wiedersehen wird, sympathisch und verhilft dem Plot zu einem Minimum an Wahrhaftigkeit.

Stillleben

A 2011. Regie: Sebastian Meise.

Mit Daniela Golpashin, Christoph Luser, Fritz Hörtenhuber, Roswitha Soukup.

Stadtkino. 78 Min

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