Münchner Skizzen und Impressionen

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Mit Günter Goepfert ganz nauf in den Riesenleib der Bavaria.

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Mit Günter Goepfert ganz nauf in den Riesenleib der Bavaria.

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Es gibt Bayern und Baiern, Altbaiern nämlich. Zu diesen zählten, in Reinkultur, etwa Carl Orff und Gustl Bayrhammer. Und so einer, ein Altbaier, ist auch Günter Goepfert, ein ehemaliger Mitarbeiter des Langen-Müller-Verlags noch aus den Zeiten des schon sagenhaften Korfiz Holm, des Biographen der gleichfalls altbairischen, bedeutenden Autorin Lena Christ und des kuriosen Grafen Pocci, und überhaupt einer, dem das Schreiben seit je Herzensbedürfnis ist. Das hat ihn daheim in München bekannt und beliebt gemacht.

Mit einem Sammelband "Das leise Lächeln" bringt der Endsiebziger eine schöne Fechsung ein. Darin ist Kurzprosa und spruchhafte Lyrik vereinigt, Niederschriften eines sehr aufmerksamen Beobachters, der in heiterer Altersweisheit die Menschen gern hat und in Demut auf den Herrgott der oberbayrischen Barockkirchen vertraut.

Und da findet sich die Münchner Genreskizze, die dort schon ihre feuilletonistische Tradition hat. Mit dem Panorama vom Petersturm aus, einem Stimmungsbild des so damisch machenden Föhns, und Impressionen des Aufstiegs in den Riesenleib der Bavaria, rückt der Autor in nächste Nähe des Altmeisters Julius Kreis.

Die TV-Serie "Weißblaue Geschichten" hat auch ihr treues österreichisches Publikum. Solche Nachbarn wären gewiß darauf eingestimmt, sich von einem Altmünchner durch seine Stadt führen zu lassen, über die Thomas Mann einst schrieb, daß sie "leuchtete". Sie leuchtet noch immer.

DAS LEISE LÄCHELN Von Günter Goepfert.

Turmschreiber Verlag, Pfaffenhofen. 192 Seiten, öS 131,

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