Naiv genug und erwachsen genug

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Im Wien des Jahres 1945 muss die zehnjährige Christine die letzten Patronensalven und die folgenden Nachwehen des Zweiten Weltkriegs in ihrem jungen Leben verarbeiten. Sie gehört zu einer ausgebombten Familie, die Quartier in einer Neuwaldegger Villa findet. Dort marschieren aber bald auch die Russen ein und beziehen Quartier. Christines Familie hat große Angst vor den unberechenbaren Befreiern, sie selbst allerdings knüpft zarte Bande der Annäherung zu den Besatzern. - "Maikäfer flieg" nach dem gleichnamigen Buch von Christine Nöstlinger, das auf ihren Kindheitserinnerungen basiert, nimmt sich als Verfilmung unter der Regie von Mirjam Unger als sensibel erzähltes Zeitporträt aus und fokussiert stark auf die Kindersicht; das tut dem Stoff gut: Er wirkt gerade naiv genug, um glaubhaft die Innenwelt eines Kindes zu schildern, zugleich ist er gerade erwachsen genug, um nicht in Kitsch abzudriften. Für jugendliche Zuseher vermag der Film mitunter ein verstörendes, aber realistisches Bild der Zeit zu vermitteln.

Maikäfer flieg

A 2015. Regie: Mirjam Unger. Mit Zita Gaier, Ursula Strauss. Filmladen. 100 Min.

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