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Mein Vorschlag, Weihnachten einmal eine Dekade lang sein zu lassen, um die Welt zu retten, wurde auf der UN-Klimakonferenz in Lima bislang leider nicht sehr intensiv diskutiert. Schade. Jetzt muss also wieder Plan B her, nämlich: Geschenke! Schließlich bin ich in dieser Causa ähnlich im Verzug wie die Menschheit in Sachen Klimaschutz. Konkret gesprochen habe ich erst eine Idee für ein Präsent. Es soll ein längliches Dings aus hellblau-rosa-gestreifter Merinowolle werden, das man sich gewohnheitsmäßig um den Hals wickelt. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Ein bisschen Überraschung muss zu Weihnachten schon sein.

Ansonsten habe ich es nur mit elendslangen Wunschlisten zu tun: Liste Nummer eins umfasst 33 Punkte, darunter 28 aus dem aktuellen Lego-Katalog, mit Produktnummer, Preis und allem. Etwaige Irrtümer des Christkinds oder der Eltern, die sich naiverweise dafür halten, sind damit weitgehend ausgeschlossen. Angeführt wird die Liste von einem ferngesteuerten Lego Technic Volvo L350F Radlader. Das Teil ist so groß, dass ich mir eine größere Wohnung wünschen müsste, um ihn irgendwo zu parken.

Wunschliste Nummer zwei gibt es da schon billiger: Notfalls würde sich der Ersteller auch mit Vardys Eis-Gleiter 70141 von Lego Chima begnügen. Ein Eis-Jäger wie Vardy hätte beim Klimawandel zwar theoretisch zu kämpfen, doch zum Glück ist er in Wirklichkeit aus Kunststoff: Auch wenn wir schon längst Schwefel in die Atmosphäre pumpen, um Mutter Erde zu kühlen - Plastik-Vardy wird nachhaltig existieren.

Am liebsten würde ich mir das alles natürlich schenken: den ganzen Weihnachtsrummel, das ganze Plastikspielzeug und die Klimakatastrophe sowieso. Aber vielleicht hilft uns ja noch der Zauberkasten von Platz elf der Wunschliste aus dem Schlamassel. 200 Tricks um 39,90 Euro! Nicht auszuschließen, dass irgendjemand eine vernünftige Menschheit aus dem Zylinder zieht.

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