Das Jahresende bringt eine herausragende Ausgabe mit außergewöhnlichen Interviews, spannende Geschichten und einen utopischen Ausblick ins Jahr 2050. Lassen Sie sich darauf ein.
Erinnern Sie sich? Der November ist Erinnerungsmonat - und genau darum geht es diese Woche in der Furche: Erinnern und aus der Vergangenheit Perspektiven für gegenwärtige Fragen gewinnen.
Die Uhren um 25.000 Stunden zurückdrehen. Oder mit Hilfe einer Zeitmaschine in die Vergangenheit reisen, um am 23. Juni 2016 das Schlimmste zu verhindern: Das würden heute wohl viele gern. Knapp 47 Millionen Britinnen und Briten sind damals zu den Urnen geschritten und haben mehrheitlich für den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union votiert. Die Mehrheit war zwar mit 51,9 Prozent nur dünn, die Desinformation im Vorfeld enorm -doch die Entscheidung galt dennoch als getroffen. Diesen Freitag sollte der Abschied des Vereinigten Königreichs endgültig besiegelt sein. Doch außer
Seit 2006 wird der 21. März als Welt-Down-Syndrom-Tag begangen -in Anlehnung an das Chromosom 21, das bei Betroffenen dreifach vorhanden ist. Heuer fällt das Datum mitten in eine heftige Debatte über sogenannte "Spätabbrüche". Bisher ist ein Schwangerschaftsabbruch auch jenseits der ersten drei Monate (Fristenregelung) straffrei, wenn "eine ernste Gefahr besteht, dass das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde". Die Initiative "#fairändern" will diese Passage, die sie "eugenische Indikation" nennt, abschaffen, weil dies "eine deutliche Diskriminierung von Menschen
In ihrem Blog "Schulgschichtn" wollen drei junge Lehrkräfte zeigen,
wie Mittelschulen wirklich sind. Ein Gespräch über Dramatisierungen,
Beschönigungen und die Kulturkampf-Thesen Susanne Wiesingers.
Es ist der 3. Juni 2007, als Matthäus Xaver Faustmann, Pfarrer von Leoben Donawitz und Waasen, nach den beiden Messen am Dreifaltigkeitssonntag eine persönliche Erklärung verliest. "Seit meiner Jugend war es mein Traum, Priester zu werden, und ich danke Gott, dass dieser Traum auch wahr werden konnte", sagt er vor seinen Gemeinden. Doch seit er vom Kaplan zum Pfarrer avanciert sei, habe sich "etwas Schweres" auf seine Seele gelegt. Nach reiflicher Überlegung sei er nun zum Schluss gekommen,"dass ich zwar sehr gerne Priester bin, aber ehrlicherweise nicht in der Lage, dem Zölibat
Der Freiburger Psychologe Dieter Riemann hat europaweite Richtlinien
zur Behandlung von Schlaflosigkeit entwickelt. Wann nächtliche
Wachheit pathologisch wird. Und was dann hilft.
Dass der ewige Schulversuch Ethik endlich ein Pflichtfach für jene
werden könnte, die (in der Oberstufe) keinen Religionsunterricht
besuchen, freut viele. Doch es bleiben Fragen -vor allem eine: Reicht
das?
Es ist schon interessant, womit sich Menschen beschäftigen können. Vergangenen Freitagabend ist etwa in der Freundesrunde die Frage aufgepoppt, ob "Nena" tatsächlich schon 60 sei. Reflexhaft hätte man wohl Dr. Google befragt, doch die Lehrerin der Runde hatte die Smartphones schon zu einem "Handyturm" gestapelt. Ein Exzess pädagogischer Korrektheit, den ich gern auf Facebook oder Twitter dokumentiert hätte. Aber weil das dafür nötige Gerät nicht zur Verfügung stand, musste ich weiter über Nenas Alterslosigkeit diskutieren. Man kann das ziemlich lange tun. Ein konkretes Gesicht, ein
Eine Masche binden. Ohne Hilfe auf die Toilette gehen. Und wenn möglich eine Weile ruhig am Platz sitzen: All das sollten Sechsjährige, die diesen Herbst in die Schule kommen, tunlichst können. Daneben gibt es freilich noch eine Menge weiterer Kompetenzen, die darüber Aufschluss geben, ob ein Kind schon "schulreif" ist oder noch nicht: Kann es eine Zahl einer Menge zuordnen? Kann es richtig Sätze bilden? Kann es eine Bildgeschichte ordnen und auf Deutsch nacherzählen? Kann es Silben klatschen? Kann es auf einem Bein hüpfen, einen Ball fangen oder auf einer Langbank einem Hindernis
Der Berliner Mobilitätsforscher Andreas Knie über die nötige
Reduktion des Flugverkehrs, die Zukunft der (noch desorganisierten)
Bahn und das Ende des eigenen Autos.
Am Bahnhof Gattendorf, mitten im Nirgendwo, hat der Regionalexpress aus Wien ein Dutzend Menschen ausgespuckt. Etwas ratlos stehen sie am Perron und halten Ausschau nach dem Shuttlebus. Doch da ist nichts ringsherum. Nur die Parndorfer Heide und ein bleigrauer Himmel.Kurz darauf kommen doch noch zwei Kleinbusse angerollt, um die angekommenen Gäste in den Friedrichshof zu bringen. Dort, in einem ehemaligen Gutshof im burgenländischen Zurndorf, hat der Aktionist und Provokateur Otto Mühl ab 1972 mit wachsender Anhängerschaft seine Vorstellungen von einem befreiten Leben umgesetzt. Das
Die Zahl schreckte ganz Kärnten auf: 22 Drogentote allein im laufenden Jahr! Die Medien überschlugen sich, der Kärntner Landtag berief im Oktober eine öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses ein und der Suchtbeirat traf sich im November. Wie waren 22 Drogentote im südlichen Bundesland zu erklären, wo es doch in den beiden Jahren davor nur je zwölf Tote gab und 2014 nur vier? Die Aufregung war groß, doch die Behörden versuchten zu kalmieren. Die Zahl sei ein "statistischer Ausreißer", meinte das Landeskriminalamt. Auch Wolfgang Wladika, Leiter der Kinderund Jugendpsychiatrie am
Pünktlich zum Krampustag ist uns eine neue Grundsatzfrage ins Kinderzimmer geschwappt: Wieviel Elend, wieviel Böses, wieviel Realismus halten Kinder eigentlich aus? Normalerweise treten solche Fragen nur bei den Nachrichten auf -dann, wenn plötzlich Massaker, Explosionen oder stacheldrahtbewehrte Drasenhofener Jugendgefängnisse über den Bildschirm flimmern und man als Mutter hektisch den Teletext- und Tonlos- Knopf auf der Fernbedienung sucht.Doch diesmal hat uns ein Klassiker der Weltliteratur verstört, Charles Dickens' "Oliver Twist". Da gibt es ja nicht nur ärgste Armut und
Während Queer-Theoretiker(innen) das Zweigeschlechtersystem
zertrümmern wollen, findet in den meisten Kinderzimmern ein
rosa-hellblauer Backlash statt. Über Kunst und Elend der
geschlechtssensiblen Pädagogik -und die Macht des Gendermarketings.
Es ist im Jahr 1933, als sich Franklin D. Roosevelt an die Amerikaner wendet: "Das Einzige, was wir wirklich fürchten müssen, ist die Furcht selbst", sagt er ihnen, "diese namenlose, blinde, sinnlose Angst, die die Anstrengungen lähmt, deren es bedarf, um den Rückzug in einen Vormarsch umzuwandeln." Die Botschaft des US-Präsidenten an die von Arbeitslosigkeit und der Großen Depression gebeutelte Nation ist klar: Es gibt zwar durchaus gute Gründe, Angst zu haben - aber was uns kaputt macht, ist diese Angst vor der Angst.Mit seiner Rede schreibt Roosevelt Geschichte -und wird für viele
Die Deutschförderklasse soll laut Regierung Integration ermöglichen. Im Alltag sieht das meist anders aus. Ein Lokalaugenschein an einer Wiener Volksschule.
Wenn man in einem Wirtshaus aufwächst, bekommt man so einiges mit: den Mittagsstress, die superheiklen Gäste oder den ewigen Zoff mit dem Personal. Wer zu wem auch immer unerträglich ist, entgeht einem als Kind. Nur eines realisiert man irgendwann: Dass die Gastronomie kein Honiglecken ist. Sie kann spannend, lustig, erfüllend sein, aber man muss es wirklich wollen.Daran habe ich denken müssen, als wir letztens zu fünft in einem fremden Kochatelier standen. Vor uns auf der Arbeitsplatte lag die Beute vom Naschmarktbesuch davor: Sie war zwar bio, aber nicht sehr vegan, fast konnte man
Das Wasserglas auf meinem Schreibtisch ist halbleer. Und zwar prinzipiell. Das muss natürlich nicht so sein, es könnte auch halbvoll sein, es könnte sogar fast überschwappen, Purzelbäume schlagen und meine Tastatur und alles mit sich reißen in einem gurgelnden Strom aus Hysterie und Verzweiflung aber ich schweife schon wieder ab.Fokussiert positiv bleiben ist nämlich gar nicht so leicht. Vor allem nicht für Ungeübte. Dass mir ein latenter Hang zum Negativen innewohnt, dass mir das Haar im Zweifel immer näher ist als die noch so gute Suppe, habe ich schon länger vermutet. So direkt
Dass sich der Papst gegen Abtreibung ausspricht, ist keine Überraschung. Die Worte, die Franziskus am 10. Oktober bei seiner Generalaudienz wählte, sorgten freilich für Empörung. "Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eine Auftragsmörders, um ein Problem zu lösen", meinte das Oberhaupt der katholischen Kirche mit Blick auf Schwangerschaftsabbrüche. Insbesondere jene von Kindern mit Behinderung prangerte Franziskus an. Schon im Juni hatte er diese mit dem NS-Euthanasieprogramm verglichen.Mord auf der einen Seite, "mein Bauch gehört mir" auf der anderen: Zwischen
Ich könnte jetzt natürlich mit diesem Dackel anfangen, der letztens einer Zweijährigen unter einem Perchtoldsdorfer Heurigentisch ins Gesicht gebissen hat. Aber ich tue es nicht. Schließlich gibt es ja noch andere Tiere als bissige Hunde in diesem Universum. Ameisen zum Beispiel. Oder Mücken. Oder Lebensmittelmotten. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber der Klimawandel scheint diesen Tierchen nicht gerade zu schaden. Auch Sauberkeit schadet ihnen nicht zwingend, nur damit hier keine Missverständnisse entstehen. Aber zum Glück gibt es Pheromone. An ihnen bleiben die Mottchen
Uhren vor oder doch zurück? Seit Jahren wird darüber im Halbschlaf diskutiert. Jean-Claude Juncker wollte endlich Schluss machen mit diesem chronobiologischen Irrsinn und auf Basis einer EU-weiten Onlineumfrage Tacheles schaffen. Das ist, nun ja, beinahe geglückt. Dank des eindeutigen Votums von knapp einem Prozent der Bevölkerung soll die Uhrendreherei schon 2019 ein Ende haben. Nur wo die Zeiger stehen bleiben sollen, ist offen. Finnland, Dänemark und die Niederlande tendieren offenbar Richtung Normalzeit, Portugal, Zypern und Polen Richtung Sommerzeit -und Griechenland möchte sich den
"Eine Schule mit Tradition für jene, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen": So lautet das Motto des "Kollegium Kalksburg", das vor über 150 Jahren als Jesuitenkolleg gegründet wurde. Das Ordenscharisma der Jesuiten prägt diesen Ort, aus personellen Gründen war es freilich irgendwann nötig, die Schulträgerschaft in fremde Hände zu legen. Auf Initiative der Österreichischen Ordensgemeinschaften wurde schließlich 1993 die "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" (VOSÖ) gegründet -und das Kollegium wurde die erste Schule, die ihr angehörte.Vergangenen Samstag feierte die
Vor zehn Jahren wurde die "Neue Mittelschule" als Schulversuch gestartet. Ohne trennende Leistungsgruppen und mit der Vision, durch Team-Teaching von AHS- und Hauptschullehrern eine Gesamtschule im Kleinen zu etablieren. Doch das lief nicht wirklich nach Plan. Es gebe "keine belastbaren Hinweise, dass das Niveau der NMS im Durchschnitt über jenem vergleichbarer Hauptschulen liegt", hieß es 2015 in einer ersten Evaluierung - drei Jahre, nachdem man die "Neue Mittelschule" zur Regelschule gemacht hatte.Höchste Zeit also zu reagieren. Doch wie? Die Regierung hat sich für mehr Strenge
Von 1. bis 8. Oktober läuft die offizielle Eintragungsfrist für das
"Frauenvolksbegehren 2.0". Was Proponentinnen und Unterstützerinnen
konkret fordern. Und was Kritikerinnen bemängeln.
Manche werfen mir vor, ich hätte mich heillos in das Thema "Kampfhunde" verbissen. Deshalb mache ich es diesmal nur kurz: Dass jener Rottweiler, der sich vor gut zwei Wochen in den Kopf eines Kleinkindes verbissen hat, am Ende eingeschläfert wurde, war gut und richtig. Natürlich hat nicht diese Kolumne zu diesem Schritt geführt, so viel Selbsteinschätzung habe ich als Angehörige der Nano-Minderheit hundekritischer Wienerinnen schon. Vielmehr sei der Rüde laut Rathaus auch im Tierquartier aggressiv gewesen und habe Pfleger gefährdet. Dazu kam eine unheilbare Aortenstenose und
Ich weiß nicht, ob Sie es bemerkt haben, aber ich bin gerade dabei, mich zu radikalisieren. Jetzt, wo jeder gleich "Hetzjagd!" ruft, bevor er selber lustvoll zu hetzen beginnt, kann ich mir auch einmal den Luxus des Brachialen leisten. Als gnadenlos Mittige tue ich das nicht oft, wirklich nicht. Eigentlich nur dann, wenn so ein Rottweiler ein kleines Kind zerfleischt. Aber dann werde ich zum Tier.Ich habe es nämlich nicht so mit Hunden, ja nicht einmal mit Tieren ganz generell. Das liegt vielleicht in meinen Genen. Auf Bauernhöfen pflegt man ja bekanntlich keinen übertrieben sensiblen
Vor vier Jahren hat sich Jakob Bohun das Leben genommen. Im Film "Bruder Jakob, schläfst du noch?" begeben sich seine vier Brüder nun auf Spurensuche in die Vergangenheit. Ein Gespräch mit Regisseur Stefan Bohun über Suizid und Geschwisterlichkeit.
Das Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" könnte ein Anlass sein,
endlich den Schul-Tatsachen ins Auge zu sehen und nach Lösungen zu
suchen. Man muss es nur wollen.
Ich will hier nicht tiefstapeln. Physik war zwar wirklich nicht meine Stärke, aber in Mathematik war ich gar nicht so schlecht. Man könnte sogar sagen, ich war durchaus interessiert. Bei den "Wahlpflichtfächern", wie es zu meiner Zeit noch hieß, als "Modulare Oberstufe" und "Neue Oberstufe" noch im Reformwahnsinnshimmel mit den Mücken flogen, habe ich dieses Fach sogar freiwillig gewählt. Das zweite war übrigens Darstellende Geometrie. Man muss ja nicht jedes Klischee erfüllen -schon gar nicht als verklemmte Klosterschülerin.Was genau wir damals im Mathematik-Wahlpflichtfach gelernt
Die Buben sind weg, weit weg, umsorgt, gefüttert und bespaßt von Oma, Opa und diversen Tanten. Das macht vieles einfacher, nicht nur für uns, sondern ganz generell. Die jungen Herren etwa lesen derzeit auf Teufel komm raus, wie ich erfahre: Über hundert Seiten haben sie in ihren jeweiligen Schmökern schon geschafft -nicht unwesentlich angefixt durch einen kleinen Deal: Je mehr Lektüre, desto länger der ganze iPad-Kram. Die Tanten verstehen das pädagogische Geschäft.Dazu gehört im Übrigen, neben neuen Klassikern wie Harry Potter auch ein paar alte zu kredenzen: Tom Sawyer etwa und
So ein Badeurlaub hat schon seine Vorzüge. In der Früh kann man schlafen, so lange man will. Nachmittags kann man Siesta halten, so lange man will. Und dazwischen kann man am Strand oder am Pool liegen, so lange man will. Irgendwann steht man vielleicht auch auf, um sich etwas zu trinken zu holen oder Schwimmbewegungen zu machen. Aber da muss man durch.Wenn man so liegt und liegt, kann man natürlich nicht immer schlafen, sondern muss auch etwas anderes tun. Zum Beispiel in den Himmel schauen. Oder lesen. Das hat sogar den Buben eingeleuchtet, zumal sich ihre Hoffnung auf ein Rudel
Die Welt ist eine Kugel, eins und eins ist zwei - und wer etwas will, der muss dafür bezahlen. Diese Weisheiten dürften sich in aufgeklärten Gesellschaften hoffentlich herumgesprochen haben. In Österreich hat man freilich seine Zweifel.Das jüngste Beispiel dafür ist der Eiertanz um die weitere Finanzierung der Kinderbetreuung. Die Bundesregierung, namentlich Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), hat den Ländern künftig nur noch 110 statt 140 Millionen Euro jährlich in Aussicht gestellt -für den Ausbau der Kinderbetreuung, die Sprachförderung und den Gratiskindergarten.
"Was mich betrifft, so weiß ich heute schon, warum ich gerade Lehrerin geworden bin und nicht lieber Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin oder sonst was Freies und Lustiges. ( ). Ich wollte eine Schule, die ich mir gewünscht hatte, wenigstens anderen verschaffen." Dumpf, kalt, muffig und gehässig: So sei ihre eigene Schulzeit im galizischen Czernowitz gewesen, schreibt Eugenie Schwarzwald 1927 in der Neuen Freien Presse. "Misstrauen, Missverständnis, Missgunst, das war der Dreiklang, der in der alten Schule den Ton angab. Lange blieb er im Ohr. Die Nase aber, die das beste
Die DiskuTanTenMichael HartlDer 37-Jährige, der selbständig in der IT-Branche tätig ist und im Burgenland lebt, wurde im Landkreis Freising als Sohn von Nebenerwerbsbauern (Obstbau) geboren. Seit zehn Jahren ist er Teil der Plattform "United Creatures", die sich für Tierrechte einsetzt.Johann SchledererDer 57-Jährige ist im Bezirk Schärding auf einem Selbstversorger-Bauernhof aufgewachsen. Er hat in Wien an der BOKU Landwirtschaft studiert, promoviert und ist seit 1995 Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse mit Sitz in Linz.Es ist offenbar ein Bedürfnis des Menschen,
Meine Tochter soll mich einmal nicht pflegen müssen. Sie soll ihr eigenes Leben haben. Und vor allem soll sie nicht das sehen müssen, was ich in meiner Arbeit sehen muss. (Eva Kucerová)Momentan schläft sie gerade. Oder sie liegt einfach nur im Bett und starrt vor sich hin. Stundenlang kann das so gehen, erst später, wenn sie im Bett aufgerichtet wird, plaudert sie ohne Zusammenhang. "Sie ist ganz lieb und ruhig", sagt Eva Kucerová. Sich mit der alten Frau zu unterhalten, sei aber ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst das eigene Durst-oder Hungerfühl kann die 89-Jährige wegen ihrer
Die Politik schaut nicht nach links oder nach rechts, wenn sie etwas in der Pflege beschließt. Das ist verantwortungslos. (Martin König)In der Pflege braucht man Liebe, Geduld und einen guten Magen. Das ist nicht nur zum Selbstschutz wichtig, sondern auch zum Schutz der Klienten. (Mirjana Markovi´c)Krebs im Endstadium: Mit dieser Diagnose lag der Vater von Martina F. in einem oberösterreichischen Spital. An Heilung war nicht mehr zu denken, hier im Krankenhaus konnte man für den 79-Jährigen nichts mehr tun. Doch was jetzt? Ihn zu Hause zu betreuen, traute sich seine 55-jährige Tochter
Die DiskutantenSonja HammerschmidDie 1968 in Steyr geborene Molekularbiologin war von 2010 bis 2016 Rektorin der Veterinärmedizin-Uni Wien und von Mai 2016 bis Dezember 2017 unter Christian Kern Bildungsministerin. Seit November 2017 ist sie Abgeordnete und SP-Bildungssprecherin.Rudolf TaschnerDer 1953 in Ternitz geborene Mathematiker und Autor war Assistent an der TU Wien und Lehrer am Theresianum. 2003 hat er das math.space gegründet. Seit November 2017 ist er Abgeordneter und Bildungssprecher der ÖVP unter Sebastian Kurz.Wir haben nicht die Zeit, auf wissenschaftliche Ergebnisse zu
24-Stunden-Betreuerinnen aus Osteuropa die Familienbeihilfe als Lohnbestandteil anzubieten, ist nichts anderes als Lohndumping.Bei uns in der Steiermark haben wir für die Krippe und den Kindergarten immer schon bezahlt, und trotzdem sind die Einrichtungen dort voll.Ich komme selbst aus einem kleinen Wirtschaftsbetrieb und weiß, dass die 30-Stunden-Woche nicht tragbar ist - zumindest nicht von heute auf morgen.Sie ist habilitierte Molekularbiologin, Mutter dreier Kinder im Alter von 19, zehn und sechs Jahren sowie seit Dezember Ministerin für Frauen, Familien und Jugend (ÖVP) im
Die Familienbeihilfe ist zum aktuellsten Thema geworden, anhand dessen 'Solidarität' und 'Gerechtigkeit' in der EU verhandelt werden.Es war am 2. Mai, als die ÖVP-FPÖ-Regierung im Ministerrat eine Anpassung der Familienbeihilfe für Kinder im EU-Ausland beschloss. Ab 1. Jänner 2019 soll diese Zahlung demnach -entsprechend dem Preisniveau des jeweiligen Wohnlandes -höher oder niedriger ausfallen. Konkret würden etwa für in Belgien lebende Kinder statt bisher 172,4 Euro sogar 175,5 Euro ausbezahlt, für jene in Ungarn hingegen nur 93,61 Euro. 100 der insgesamt 273 Millionen Euro, die
Das Monströse spielte sich diesmal nicht ganz woanders ab. Es ereignete sich mitten in Wien, in nächster Nähe - an einem Ort, den man vom Vorbeifahren zu kennen glaubt. Ein siebenjähriges Mädchen wurde im Dittes-Hof in Wien-Heiligenstadt ermordet, ihr Leichnam wurde von der Müllabfuhr entdeckt.Die Meldung stand überall zu lesen, einen Tag vor dem Muttertag. Was ist passiert? Wer ist der Täter? Hat das Motiv mit der Familie zu tun oder könnte es jeden treffen? All das wusste man noch nicht. Da war nur blankes Entsetzen - und der Vorsatz, den Kindern nichts davon zu erzählen. Was
Leben heißt Entscheidungen treffen - häufig triviale, oft genug wegweisende. Was hier konkret Selbstbestimmung bedeutet, hat die an der Universität Amsterdam lehrende Philosophin Beate Rössler in ihrem neuen Buch "Autonomie. Ein Versuch über das gelungene Leben" hinterfragt. Ein Gespräch - von Kant bis zu Kopftuch und Datenschutz.Die Furche: Jeder nimmt heute für sich Autonomie in Anspruch, aber der Begriff ist reichlich diffus. Was bedeutet er philosophisch?Beate rössler: Immanuel Kant hat Autonomie noch moralisch verstanden -als Vermögen, sich selbst jene sittlichen Gesetze geben zu
"Natürlich hast du am Anfang nach dem Unfall das Gefühl: Das ist unfair. Du bist nur einen Meter neben dem Freund gesessen -und der hat nichts und du sitzt da."Vielleicht wird er später noch eine Ausfahrt machen. Vielleicht wird er mit der Fernbedienung seine Wohnungs- und Haustür öffnen, über die barrierefreie Schwelle gleiten und übers flache Land jagen -so schnell, dass nur die Aufmerksamsten das Schild "Eat my dust" auf der Rückseite seines Rollstuhls erspähen. Bis nach Tulln treibt es ihn, wenn es warm und schön ist draußen. Aber noch sitzt Gerhard Tockner im Wintergarten
Rotraud Perner, Juristin, Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, plädiert für eine "sexuelle Reformation", geprägt von Freiheit und Verantwortung. Ein Gespräch.
Es gibt Verbesserungsbedarf. Aber dass jeder Professor eigene Beispiele geben konnte, war auch nicht das Gelbe vom Ei. (R. Taschner)Immer weniger Studierende haben die Auseinandersetzung mit Texten gelernt. Dafür sind sie geschickt, bei Tests zu erraten, was man von ihnen will. (S. Hopmann)Wie viele junge Menschen am 3. Mai bei der Deutsch-Matura sitzen, kann man nur erahnen. Exakt 44.763 Klausuraufgaben hat das Bildungsministerium jedenfalls in diesem Fach bestellt -knapp 19.000 für die Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS), rund 22.000 für die Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS)
"Das Problem ist, dass wir generell zu wenig Feedback bekommen. Und die meisten glauben auch, dass sie besser sind als der Durchschnitt - was statistisch natürlich nicht stimmen kann."Seit 30 Jahren erforscht Aljoscha Neubauer die individuellen Unterschiede bei kognitiven, sozialen und kreativen Begabungen -und deren neurowissenschaftliche Grundlagen. In seinem neuen Buch plädiert der Leiter des Instituts für Differentielle Psychologie an der Uni Graz dafür, bei der Berufswahl verstärkt die eigenen Potenziale und nicht nur die Interessen in den Blick zu nehmen. DIE FURCHE hat ihn zum
"Wäre es nicht einfacher gewesen, den Schulleitern tatsächlich Autonomie zuzugestehen und ihnen jene Ressourcen zukommen zu lassen, die sie wirklich brauchen?"Bildungsminister Heinz Faßmann ist also zurückgerudert: so weit wie nötig, um das von vielen prognostizierte organisatorische und finanzielle Chaos bei den "Deutschförderklassen" zu verhindern -und so wenig wie möglich, um nicht als Umfaller dazustehen. "Eigene Deutschklassen für Schüler, die die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen", ist schließlich einer der zentralen Punkte im aktuellen Regierungsprogramm -eines
Bei uns herrscht Depression pur. Inklusion ist bei dieser fehlenden Durchmischung nicht möglich, das ist Augenauswischerei, prognostiziertes Versagen!(Eine Wiener NMS-Lehrerin)"Wenn es den Lehrern gut geht, geht es auch den Kindern gut -aber vielen Lehrern und Kindern geht es leider nicht gut. Es gibt hohe Burnout-Raten und viel Erschöpfung.Eltern versuchen immer, ihrem Kind Vorteile zu verschaffen. Man kann das unfair finden, aber die Frage ist, wie man das ändern soll. Es gibt ja die freie Schulwahl."Dass das Unterrichten herausfordernder wird, ist seit Jahren bekannt. Mit Namen und
Angesichts zunehmender religiöser Diversität kommt dem islamischen Religionsunterricht eine zentrale Rolle zu. Doch wie steht es um ihn - zumal im Süden von Österreich, wo es anders als in Wien oder Innsbruck keine eigene Ausbildung gibt? Am Institut für Katechetik und Religionspädagogik der Uni Graz hat man dazu eine Studie publiziert und plant Weiterbildungsangebote. Ein Gespräch mit Instituts-Mitarbeiterin Mevlida Mesanovic.DIE FURCHE: Ihr Institut hat die 74 islamischen Religionspädagoginnen und -pädagogen in der Steiermark und Kärnten befragt, 64 haben Auskunft gegeben. Was
Die Zahlen sind nüchtern: Sieben Menschen wurden im ersten Jahr des Grazer VinziDorf-Hospizes betreut, vier von ihnen sind verstorben, zwei konnten entlassen werden, einer (Marco) ist wieder zurückgekehrt. Doch welche Schicksale stecken hinter diesen Zahlen? Und was hat die Elisabethinen überhaupt dazu bewogen, ein Hospiz für Menschen am Rand der Gesellschaft zu starten und dafür alle laufenden Kosten zu übernehmen? DIE FUR-CHE hat mit Sr. Bonaventura Holzmann und Desirée Amschl-Strablegg gesprochen. Die Furche: Im VinziDorf in Graz sind Männer ohne festen Wohnsitz untergebracht. Gilt
Die Verschiedenheit ist Reichtum. Der Kindergarten der Franziskanerinnen ist anders als jener der Schotten oder in der Neulandstiftung. (Schwester Petronilla)Natürlich kann sich Vielfalt reiben, aber wir haben die Chance, Reibung in Nestwärme umzuwandeln. Wenn das gelingt, profitiert jeder davon. (Martin Pfeiffer)Vor dem Haus in der Apostelgasse 5 im dritten Wiener Gemeindebezirk steht eine Menschentraube. Es sind überwiegend Männer, die zur täglichen "Armenausspeisung" gekommen sind und darauf warten, dass sich das große Tor ins Schulzentrum St. Franziskus öffnet. Im Durchgang ist auf
"Der ständige Glaube, dass wir in der westlichen Welt die einzigen sind, die Normen setzen und entscheiden dürfen, was richtig ist und was falsch, ist an Hochmut und Dummheit nicht zu überbieten."Die Geburt eines Kindes sollte eigentlich das größte Glück bedeuten, doch nicht selten geraten Jungmütter und -väter psychisch und physisch an ihre Grenzen. "Schreibabyambulanzen" und Frühe Hilfen sollen sie in dieser Situation auffangen und bestärken. Doch was kann hinter stundenlangem Weinen und anderen Auffälligkeiten wirklich stecken? Über ein Jahr lang hat Antonin Svoboda drei
Ich kann mich nur als Mensch einbringen und den Leuten durch gemeinsames Lachen eine Auszeit aus dem Alltag bescheren. (Silvia)Die Idee ist, dass Menschen aus unterschiedlichen Bereichen etwas miteinander tun: Vorstände und Geflüchtete, Arbeitslose und Forscher. (I. Pervan-Al Soqauer)Silvia ist eine der ersten heute. Noch bevor sich der Raum mit Gästen füllt, noch bevor der Tisch mit Kaffee, Kuchen und Knabberzeug gedeckt ist, hat die 60-Jährige schon Hand angelegt. Igor - wie sie selbst ein "Muttersprachler" und regelmäßiger Gast hier im "Freunde Café" - hat Schmerzen. Spontan nimmt
Die Leute sollten darüber nachdenken, ob wir unsere Sicherheit tatsächlich auf der berittenen Polizei oder nicht eher auf einem funktionierenden Sozial-und Rechtsstaat gründen. (M. Salzer)Wir sind die Generation, die eine Zukunft hatte. Jetzt sehen wir, wie mit der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder Vabanque gespielt wird. Das wollen wir nicht zulassen!" Es ist ein flammender Appell, den die ehemalige evangelische Pfarrerin, Therapeutin und Organisationsentwicklerin Monika Salzer, die ehemalige ORF-Journalistin Susanne Scholl und zahlreiche weitere Frauen an ihre Zeitgenossinnen
Nennen wir sie Anna K. Vielleicht ist sie alleinerziehend, vielleicht auf Mindestsicherung angewiesen, vielleicht sogar vorübergehend wohnungslos. In Hochglanzillustrierten ist sie jedenfalls selten zu finden, eine Lobby hat sie ebensowenig wie Tausende Follower auf Twitter. Und doch ist sie nicht allein: Knapp 500.000 Frauen über 20 Jahren gelten in Österreich als armutsgefährdet, sie müssen also von weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Medianeinkommens leben und dadurch in zentralen Lebensbereichen erhebliche Einschränkungen hinnehmen. Auch (zu viele) Männer kommen in solch
Wie kann es sein, dass sich alle Eltern von einem Strom fortreißen lassen, und zwar genau in die Gegenrichtung ihrer Vorstellungen? (Paula Bleckmann)Ziemlich genau zwei Stunden: So lange sitzen Sechsbis Siebenjährige täglich vor dem Bildschirm, wie die deutsche KIM-Studie (Kinder, Internet, Medien) erhob. Und je älter die Kleinen werden, desto länger und tiefer tauchen sie in mediale Parallelwelten ab. 261 Minuten täglich sind es bereits bei den Zwölf-bis 13-Jährigen -also ganz schön viel Lebenszeit mit starrem Blick.Die dazugehörigen Erziehungsberechtigten sind darüber meist
"Alle Kinder haben das Recht auf Bildung von Anfang an. Zu viele Kinder kommen im derzeitigen Bildungssystem zu kurz": Mit diesen scheinbar lapidaren, aber zentralen Feststellungen hat Heidemarie Lex-Nalis zu Jahresbeginn 2017 ihr Statement für diese Zeitung begonnen. DIE FURCHE hatte alle wesentlichen Stimmen im bildungspolitischen Diskurs nach ihren Wünschen für das neue Jahr gefragt -und wer wäre prädestinierter gewesen, für die Elementarpädagogik zu sprechen, als Lex-Nalis? Den Kindergarten von einer Aufbewahrungsstätte zu einem (inklusiven) Hort der Bildung zu machen - und zu
Ob man mit Verboten arbeiten muss, weiß ich nicht. Aber diese Geschlechtereinteilungen sollte man massiv zur Sprache bringen.(T. Novy)Über die Straffreiheit beim Schwangerschaftsabbruch müssen wir hier nicht diskutieren. Aber bei Abtreibungen auf Krankenschein spießt es sich bei mir grundsätzlich. (Barbara Fruhwürth)Es war 1997, als rund 650.000 Menschen Österreichs erstes Frauenvolksbegehren unterzeichneten. Weil bis heute nur zwei der damals elf Forderungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit umgesetzt worden seien (siehe Kasten), haben Aktivistinnen nun eine Neuauflage initiiert. Bis
Ich möchte den Druck nehmen, das Stottern unbedingt wegbekommen zu müssen. Aber Stigmatisierungen sind sicher entfernenswert. (Petra Nickel)Das ist ja das Tragische: Man sieht und spürt beim Singen, dass man eigentlich flüssig sprechen könnte, aber es funktioniert dennoch nicht. (Birgit Gohlke)Als Birgit Gohlke den Film "The King' s Speech" über den britischen König George VI. sieht, reißen alte Wunden auf. Gemeinsam mit der Logopädin und Kulturschaffenden Petra Nickel beschließt die Theaterwissenschafterin, einen Dokumentarfilm über das Stottern zu drehen -ein Phänomen, von dem
Es war eines der großen Wahlzuckerl nach Zerbröselung der rot-schwarzen Koalition: die Aufhebung des Pflegeregresses im Sommer 2017. SPÖ-Chef Christian Kern hatte das Aus schon in seinem "Plan A" propagiert, als Gegenfinanzierung aber noch eine Erbschaftssteuer vorgesehen. Die ÖVP war dagegen, griff angesichts des Urnenganges das Thema aber auf -und schlug ihrerseits vor, den Einnahmenentfall für die Länder durch weniger Bürokratie und Fotos auf E-Cards (Betrugsbekämpfung!) zu kompensieren. Denkenden Gemütern war zwar klar, dass diese Rechnung kaum aufgehen und die vom Bund in
Was wäre besser geeignet, sich zusammenzusetzen und das Verbindende in den Vordergrund zu stellen, als ein Tisch?(Dietmar Müller)Man fastet im Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang, also nichts essen, nichts trinken, kein Streit und keine sexuellen Aktivitäten. (Ein muslimischer Schüler)Wenn ich die Fülle mit Minze und Kreuzkümmel würze, ist es orientalisches Börek, und wenn ich Paprika und Majoran reingebe, ist es ein österreichischer Strudel. (Koch Christoph Fink)Vor einigen Wochen hat jemand vorgeschlagen, dass man manche Menschen einfach am Stadtrand
Direktoren brauchen Feingefühl, weil es oft Graubereiche gibt: Sie müssen Gebet in der Schule nicht erlauben, dürfen es aber auch nicht verbieten. (U. Kowanda)Man stelle sich vor: Muslimische Schülerinnen und Schüler haben soeben von ihrem Islamlehrer erfahren, wie man das Pflichtgebet verrichtet. In der Pause wollen sie es gleich im Klassenzimmer ausprobieren, doch als ein anderer Lehrer den Raum betritt, ist er entsetzt und verbietet das Gebet. Was bleibt, ist Empörung auf allen Seiten.Religiöse Vielfalt kann bereichernd sein, sie kann Schüler, Lehrkräfte und Schulleiter aber auch
Es ist eine gute Woche für Freunde direkter Demokratie. Seit Montag können sie das neue Frauenvolksbegehren unterstützen, seit Donnerstag auch das Begehren für eine Beibehaltung des Rauchverbots. Unterschreibt mehr als ein Promille der Bevölkerung (8401 Personen) eines dieser Anliegen, kann es als Volksbegehren eingeleitet werden.Anders als beim Nichtraucherbegehren, dessen Unterstützung viele - zu Recht -als Akt der Vernunft betrachten, scheiden sich beim Frauenvolksbegehren die Geister. Katholisch Sozialisierte werden etwa die Forderung nach Schwangerschaftsabbrüchen auf Krankenschein
"Man fragt sich: Wo bleiben die Lehren aus der Geschichte? Warum wird das so wenig reflektiert? Klar ist: Das ist nicht meine Welt."244 Studierende je Professor: Mit diesem Betreuungsverhältnis hat die Wirtschaftsuni Wien die "rote Laterne" unter Österreichs Hohen Schulen. Zwar sind hier alle inskribierten Studierenden eingerechnet, auch jene, die de facto nicht studieren. Doch auch der Blick auf die "prüfungsaktiven", die pro Jahr zumindest 16 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) sammeln, sieht nicht rosig aus: Auch hier ist an der WU ein Professor noch für 142 Studierende
"Es reicht heute nicht aus zu wissen, dass es fünf Weltreligionen gibt. Hier gibt es auch im Islam zu wenig aufklärerische Momente.""Es wäre sehr sinnvoll, den Wissenschaftlern etwas an die Hand zu geben, wie sie mit dem Partner Politik -der ja unerbittlich sein kann -umgehen sollen.""Primär sollen Eltern natürlich motiviert werden. Sanktionen sind erst am Ende einer langen Kette angedacht, und auf diese Kette werde ich Wert legen."Vergangene Woche die "Deutschförderklassen", nun die Unifinanzierung (siehe rechts): Heinz Faßmann, von der ÖVP nominierter Minister für Bildung,
Es gibt eine wahre Testindustrie. Die Frage ist, wie aussagekräftig eine punktuelle Feststellung ist. Wir wissen, dass sich vor allem die Zweitsprache oft sehr turbulent entwickelt. (Eva Vetter)Kinder, denen bei der Schuleinschreibung Deutschmängel attestiert werden, sollen künftig einheitliche standardisierte Test durchlaufen müssen. Zeigt sich, dass sie die Unterrichtssprache nicht ausreichend beherrschen, müssen sie als außerordentliche Schüler "Deutschförderklassen" besuchen, wo sie im Umfang von 15 Wochenstunden (Volksschule) bzw. 20 Stunden (AHS-Unterstufe/NMS) gefördert werden.
Die Dominikanerin Teresa Hieslmayr arbeitet mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Was sie antreibt, warum zu Narzissmus neigende Idealisten oft keinen langen Atem haben – und warum sie „Gutmenschen“-Polemik dennoch für einen „Frevel“ hält.
"Die vom Selbst wegdriftende Aufmerksamkeit ist Folge eines langen Prozesses. Digitalisierung und Globalisierung setzten bloß fort, was in der Moderne begann.""Georg Milzner plädiert für (erweiterte)'Selbstaufmerksamkeit' als Basiskompetenz für ein gelingendes Leben. Und für eine neue Kultur des (Ein-)Fühlens in einer Zeit dominanter Bilder."Dass sich Psychologen Sorgen um das Seelenleben der heutigen Jugend machen, kommt häufig vor. Dass sich eine Investmentfirma über die psychische Gesundheit von Mädchen und Buben den Kopf zerbricht, ist hingegen neu: Vergangenen Samstag griff man
"Soldaten, die im Ersten Weltkrieg mit einer 'Schüttellähmung' von der Front ins Lazarett geschickt worden waren, wurden mit Stromstößen 'behandelt' - und so zusätzlich traumatisiert."Elisabeth Brainin beschäftigt sich seit langem mit der Aufarbeitung der Folgen des Nationalsozialismus. (Das Bild oben zeigt einen Nazi-Aufmarsch des Jahres 1938 in Wien). DIE FURCHE hat mit der Wiener Psychiaterin und Psychoanalytikerin über individuelle und kollektive Traumen, die langjährige "Opferthese" und die Erinnerungspolitik der neuen Regierung gesprochen.Die Furche: Frau Brainin, wie würden Sie
Die Feiertage waren sehr ruhig und besinnlich. Wir sind zusammengesessen und haben gespielt und gegessen, sind zur Oma gefahren und haben gespielt und gegessen, sind zu den anderen Großeltern gefahren und haben gespielt, gegessen und zwei Babys bestaunt - und dann, zu Silvester, haben wir mit Freunden ordentlich gespielt und gegessen. Dazwischen gab es natürlich auch ein paar Kleinkriege: zum Beispiel über die Frage, in welchem Ausmaß nicht nur Lego oder Fischertechnik, sondern auch "Minecraft" unter "Spielen" fällt; oder darüber, ob der Mensch ein Minimum an Frischluft braucht. Aber
"Intimität bedeutet, sich nahe zu sein, etwas zu teilen. Dazu gehört natürlich auch die sexuelle Intimität, aber viel wichtiger ist die seelisch-geistige.""Wenn ich einen 65-Jährigen sitzen habe, der so tut, als ob er 30 wäre, dann stimmt etwas nicht. Sich ständig zu verlieben ist pubertär, die Meisterklasse für Erwachsene ist die Liebe."Patchworkberatung, Sexualberatung, Affärenberatung, Antirosenkriegberatung: Wer immer Beziehungsprobleme hat, findet in Gottfried Kühbauer einen Ansprechpartner. In seinem neuen Buch beschreibt der Wiener Paartherapeut und Mediator, wie "Liebe trotz
"In der Küche gilt das gleiche Prinzip wie an allen anderen Orten: Übernehmen Sie die Führungsrolle, schaffen Sie den Rahmen und beziehen Sie das Kind ein."Jesper Juul ist ein altmodischer Mensch. "Ich liebe es, Gemüse zu putzen", schreibt er in seinem neuen Buch "Essen kommen". Und es quäle ihn, "dass wir so tief gesunken sind, dass es nicht mehr um die echte Qualität unserer Nahrungsmittel geht, sondern wir uns damit begnügen, Kategorien wie verhältnismäßig gesundheitsschädliche und 'sichere' Nahrungsmittel zu unterscheiden." Auch Essen ist demnach viel mehr als die bloße
Bis zu 20 Mal muss man etwas kosten, um wirklich entscheiden zu können, ob es einem schmeckt oder nicht. (C. Pirko-Königsberger)Wenn Sie es fertigbringen, mit einem Lächeln Ihrem Kind drei Monate lang jeden Tag Spaghetti zu servieren, dann tun Sie sich keinen Zwang an. (Jesper Juul)BUCH-TIPPSKlassikerIm Buch "Pfiffige Rezepte für kleine und große Leute"(Hanreich) hat die renommierte Ernährungs-und Stillberaterin Ingeborg Hanreich gemeinsam mit Britta Macho einfache, schmackhafte Gerichte für Kinder ab einem Jahr zusammengestellt.AbwehrstärkerWelches Essen hält die Kleinen gesund? Im
Türkis-Blaue BildungsPläneElementarpädagogikVerbindlicher Bildungsrahmenplan für den Elementarbereich, zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für "jene, die es brauchen", "Deutsch vor Schuleintritt", Eltern-Kind-Pass.LeistungsfeststellungZiffernnoten in allen Schulstufen (alternative Beurteilung nur zusätzlich), Eingangsverfahren für AHS und BMHS schulautonom möglich, Bildungspflicht bis 18, Ausbau der Ganztagsschulen.Lehrerbeurteilung"Leistungs-und outputorientierte Besoldung" sowie anonymisiertes Schüler-Feedback für alle Lehrkräfte, verpflichtende regelmäßige Fortbildung,
"Die Hälfte der Hundertjährigen hat - bewusst oder unbewusst - den Beschluss gefasst, gesund alt zu werden und dafür etwas zu tun.""Aktivität und Glück im Alter liegen weit weniger, als von vielen erwartet, in den dunklen Launen des Schicksals oder unabwendbar festgeschrieben in den Genen. (Bert Ehgartner)"Mit 969 Jahren ist Methusalem der älteste in der Bibel erwähnte Mensch. Mit 187 Jahren zeugt er Lamech, anschließend lebt er noch weitere 782 Jahre und zeugt "Söhne und Töchter", wie es im Buch Genesis heißt. Ob bewusste Ernährung oder regelmäßige Bewegung diese Potenz bis ins
Manfred Haimbuchner war geschockt. "Das Bibelwerk der Diözese Linz hat gestern eine gegenderte 'Fa m i l i e n b i b e l' vorgestellt", postete er vergangenen Samstag auf Facebook. "'Söhne Gottes' werden zu 'Kindern Gottes', ein 'Mann' zu 'Mensch' und eine 'Apostelin' gibt es nun auch: Für mich ist das unbegreiflich!" Mit dieser Befindlichkeitsannonce ließ es Oberösterreichs blauer Landeshauptmann-Stellvertreter aber nicht bewenden. Weil so ein Schock auch Stimmung macht, musste ein Online-Voting her. "Was meint ihr? Bibel gendern?", fragte er seine 100.000 Freunde und ließ sie zwischen
Theater gegen GewaltDas Österreichische Zentrum für Kriminalprävention in Graz bietet verschiedene theaterpädagogische Präventionsprogramme für Schulen an. Nähere Infos unter www.aktiv4u.at.Durch unser Programm erleben Kinder oft zum ersten Mal, dass sie nicht allein von Missbrauch betroffen sind und dass es Menschen gibt, die ihnen zuhören und helfen können. (Günther Ebenschweiger)Das Mädchen ist ganz aufgeregt: Beim Chatten hat es gerade einen Buben kennengelernt, Urs heißt er -und er hat einen kleinen Hund! Wenn sie will, kann sie ihn sehen, vielleicht morgen schon, im Park. Sie
Wenn Sie manisch-depressiv sind, hat Ihr Leben keine Kontinuität mehr. Die Person, die Sie zu sein und kennen glaubten, besitzt kein festes Fundament mehr. Sie können sich Ihrer selbst nicht mehr sicher sein." Der in Berlin lebende Schriftsteller Thomas Melle leidet an einer schweren bipolaren Störung: Auf Phasen der Manie, die länger als ein Jahr dauern können und von einer paranoiden Psychose begleitet werden, folgen Phasen schwerster Depression. "Aus dem Nichts wird da einer, den man anders kennt, verrückt, buchstäblich verrückt, und zwar genauer, realer, peinlicher, als es in den
Dass Peter Pilz bis zuletzt die Einsicht fehlte, dass 'politische Korrektheit' und der Schutz Abhängiger vor sexuellen Belästigungen nicht dasselbe sind, macht sprachlos.Er hat es doch noch getan. "Es lag nie in meiner Absicht, Frauen durch mein Verhalten zu kränken und zu verletzen", schrieb Peter Pilz Dienstag Abend auf Facebook. "Aber es kommt dabei nur auf eines an: wie das, was ich tue, verstanden wird. Deshalb möchte ich mich hiermit in aller Form öffentlich bei allen Frauen entschuldigen, die ich durch mein Verhalten gekränkt und verletzt habe."Die Selbsterkenntnis kommt spät, zu
Wenn ich einmal sterben muss, wünsche ich mir noch ein letztes Glas Rotwein. Ein bisschen Gras. Ich will in einem Garten sitzen und nur die Grillen hören.Der Narr sagt: / Angst, ich habe Angst vor dem Tod. / Der Narr sagt: Das Sterben ängstet mich! / Der Narr fragt: Wohin werde ich gehen, wenn ich sterbe? / Der Weise antwortet: Wo warst du, bevor du geboren wurdest?"Dieses Gedicht schreibt der Vater von Saskia Jungnikl im September 1992. Zwölf Jahre später stirbt Jungnikls Bruder im Schlaf an einem Blutgerinnsel im Kopf. 2008 nimmt sich schließlich ihr Vater das Leben. Der Text, in dem
Hilfe für den SchulalltagUnter dem Titel "Wertschätzen statt Beschämen" hat der Verein "Jedes Kind" eine Broschüre zusammengestellt, die Lehrenden, Eltern und Bildungsinteressier ten eine praktische Hilfe sein soll. Download: www. jedeskind.orgSprachliche Sensibilität ist wichtig, denn das Wort ist mächtiger als das Schwert. Begriffe wie 'Versager' bleiben ewig im Gedächtnis.Eine Turnstunde in einem Wiener Gymnasium. Patrick sitzt mit seinen Klassenkollegen an der Sprossenwand, als ihn der Lehrer vor aller Augen auffordert, eine Metallstange emporzuklettern. Der Pädagoge ahnt, nein, er
Nicht wegschauen, wo Hilfe nötig ist und Menschenwürde verletzt wird, mit allen Betroffenen das Gespräch suchen - und das, was notwendig ist, klar kommunizieren, auch gegenüber der Politik: An diesen Leitlinien hat sich Gertraude Steindl zeit ihres Lebens ausgerichtet. Drei Jahrzehnte lang war Steindl für die "Aktion Leben Österreich" im Einsatz: anfangs in der Pressearbeit, von 2000 bis 2006 als Generalsekretärin des unabhängigen und gemeinnützigen Vereins, bis 2011 als dessen Vizepräsidentin und seither als Präsidentin im Ehrenamt. In all diesen Jahren hat Steindl, die 1945 in
Der Mensch, so Beck, sei nicht völlig determiniert, sondern könne an seiner Heilung mitwirken. Eine personalisierte Medizin müsse also auch die geistig-spirituelle Dimension berücksichtigen.Die Plakate sorgten für Empörung. Zu sehen war eine Frau, die selbstsicher - und haarlos -in die Kamera blickte. Darüber zwei lapidare Sätze: "Du kämpfst mit Krebs. Dein Arzt kämpft mit bürokratischen Hürden der Krankenkasse". Man habe mit dieser provokanten Kampagne gegen die "Ignoranz" der Sozialversicherungsträger protestieren wollen, hieß es anfangs seitens der österreichischen
In den Lehrplänen von heute findet sich ja allerhand. Aber sich selbständig um eine Impfung kümmern? Das gehört definitiv nicht dazu. Jene acht Schülerinnen und Schüler der HTL Wiener Neustadt, die gemeinsam mit ihren Lehrkräften zu einem vierwöchigen Arbeitseinsatz nach Tansania aufgebrochen waren, standen freilich genau vor dieser Herausforderung. Welche Impfungen braucht man vor einer solchen Reise? Wo bekommt man sie? Und vor allem: Wer checkt das alles? "Oft ist es die Schule, die Jugendlichen solche Aufgaben abnimmt", weiß Josef Schneider, der an der Wiener Neustädter HTL
Die Neue Mittelschule der Franziskanerinnen Wels zeigt beispielhaft,
worum es Österreichs Ordensschulen heute geht: um ganzheitliche
Bildung, die jungen Menschen Orientierung gibt -und um nachhaltiges
Erfahrungslernen, das sie berührt.
Der Psychoanalytiker Ludwig Janus gilt als Pionier der
Pränatalpsychologie. Im FURCHE-Interview spricht er über die
Auswirkungen (vor-)geburtlicher Erfahrungen auf die Lebensgeschichte,
"patriarchale" Geburtshelfer und die Psychologie des Kaiserschnitts.
Die Neue Mittelschule der Franziskanerinnen Wels zeigt beispielhaft,
worum es Österreichs Ordensschulen heute geht: um ganzheitliche
Bildung, die jungen Menschen Orientierung gibt -und um nachhaltiges
Erfahrungslernen, das sie berührt.
Der Psychoanalytiker Ludwig Janus gilt als Pionier der
Pränatalpsychologie. Im FURCHE-Interview spricht er über die
Auswirkungen (vor-)geburtlicher Erfahrungen auf die Lebensgeschichte,
"patriarchale" Geburtshelfer und die Psychologie des Kaiserschnitts.
Die Pränataldiagnostik zwingt Paare in Entscheidungen über Leben und Tod. Doch was bedeuten all diese Screenings für unsere Gesellschaft? Thomas Fürhapter hat diese Frage im Film "Die dritte Option" gestellt. Ein Gespräch über Autonomie, Norm und Behinderung.