Starker Stoff, schwacher Film

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Die vierte Verfilmung von Hans Falladas Roman von 1946, "Jeder stirbt für sich allein, die auf einem authentischen Fall basierende Geschichte des Werkmeisters Otto Quangel und seiner Frau, die nach dem Soldatentod ihres Sohnes, mit regimekritischen Postkarten Widerstand gegen das NS-Regime zu leisten beginnen, wurde auf Englisch gedreht. Nur kurz hält sich der Schweizer Regisseur Vincent Pérez mit der Schilderung der unterschiedlichen Bewohner des Wohnblocks auf, verkürzt die Handlung dann auf einen Kriminalfilm, bei dem ein im Grunde apolitischer Gestapo-Beamte (Daniel Brühl) ein immer engeres Netz um die Quangels spannt. Handwerklich ist das ordentlich gemacht, kommt aber aufgrund der uninspirierten Inszenierung nie über biederes Ausstattungskino hinaus. Geadelt wird dieser Europudding einzig durch Brendan Gleeson und Emma Thompson, die bewegend vermitteln, wie der gemeinsame Widerstand ihre Liebe wieder inniger werden lässt.

Jeder stirbt für sich allein (Alone in Berlin) D/F/E 2016. Regie: Vincent Pérez. Mit Emma Thompson, Brendan Gleeson, Daniel Brühl. z. 100 Min.

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