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Der 1943 geborene US-Amerikaner Stephen Greenblatt zählt zu den führenden Literaturwissenschaftlern der Gegenwart. Studien zu Shakespeare und zur Kultur der Renaissance sind seine Spezialgebiete. Greenblatt ist Lehrstuhlinhaber am Departement of English der Harvard University und Mitbegründer des New Historicism - einer Theorie, die literarische Werke in das zeitgenössische historische Umfeld einbettet. In seinem Buch "Die Wende. Wie die Renaissance begann" beschreibt Greenblatt die spannende Geschichte der Wiederentdeckung des Manuskripts von Lukrez' "De rerum natura", das der Humanist Poggio Bracciolini 1417 in einem deutschen Kloster auffand. Bracciolini, der Privatsekretär von Päpsten und Gegenpäpsten, war ein "Bücherjäger", der abgelegene Klöster aufsuchte, um dort verschollene Manuskripte antiker Autoren zu finden, sie in schöner Handschrift zu kopieren und im Freundeskreis auszutauschen. Bald darauf kursierte das Lehrgedicht in italienischen Humanistenzirkeln und leitete die "Geburtstunde der Moderne" ein. Für Greenblatt brachte dieser Text von Lukrez, in dem materialistische und hedonistische Thesen vorgetragen werden, die entscheidende "Wende" vom Mittelalter zur Renaissance. In "Die Wende" stellt Greenblatt zentrale Thesen von Lukrez vor, die er auch im FURCHE-Gespräch anführt. Er lässt Lukrez-Anhänger wie Erasmus von Rotterdam, Michel de Montaigne oder Giordano Bruno und Gegner wie Girolamo Savonarola zu Wort kommen.

Die Wende. Wie die Renaissance begann

Von Stephen Greenblatt, übers. von Klaus Binder

Pantheon 2013

352 S., kart., € 15,50

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