Stille Momente, nicht langweilig

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Anja (Elisabeth Umlauft) erlebt die nur schleppenden Fortschritte ihrer Diplomarbeit als "lähmend", vor allem aber fühlt sie sich durch ihre "paralysierende Beziehung" zu ihrem Freund Paul (Harry Lampl) - eine Pattstellung in Permanenz - in eine existenzielle Krise gestoßen. Ihre Reise nach Holland erlebt Anja nun folglich als "Ruf zum Aufbruch" - der Anlass ist freilich ein trauriger: die geliebte Großmutter ist gestorben. "Gehen am Strand", so der Filmtitel, evoziert das Bild einer jungen, bildhübschen Frau, die sich am Meer (möglicherweise erstmals) willentlich mit der eigenen Einsamkeit auseinandersetzt. Der Sex mit einer Zufallsbekanntschaft verläuft steril und anonym. Anjas nunmehr errungenes Selbstwertgefühl ist mehr Selbstvergewisserung denn Selbstsicherheit - die Rückkehr in die "Realität zu Hause" könnte dieses rasch wieder schwinden lassen. Regisseur Caspar Pfaundler ist eine "tiefenscharfe Charakterstudie" mit stillen, aber keineswegs langweiligen Momenten gelungen.

Gehen am Strand A 2013. Regie: Caspar Pfaundler. Mit Elisabeth Umlauft, Harry Lampl. Nanook Film. 112 Min.

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