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Aufbauarbeit führt zum Triumph

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Harald Serafins konsequente Aufbauarbeit beginnt künstlerisch Früchte zu tragen. Ein burgenländisches Orchester, ein Mörbischer Festspielchor, kompetent zusammengestellt, zielgerichtet einstudiert und von Rudolf Bibl con brio dirigiert, präsentiert die Millöckersche Musik, die in manchen Passagen weit wegführt von den Operettenklischees hin zu den differenzierten Partituren hochwertiger Spielopern. Diese Inszenierung nimmt Libretto, Partitur und das gesamte Operettengenre ernst, versucht nicht mit Dritteakt-Komikern darüber hinwegzublödeln. Das gut umgesetzte Libretto trägt die Inszenierung ebenso wie die hochkarätige Musik Millöckers. Die leichten Hacker der Akustikanlage und manche Asynchronität zwischen Sängern und Orchester stören keineswegs.

Die Protagonisten Martina Serafin und Marc Clear führen eine in sich stimmige und homogene Solistengarde an, in welcher es keine Schwachpunkte gibt. Mörbisch zeigt,'daß es auch ohne Stars geht und daß große Werke der leichten Muse nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Man läßt sich auch auf historische Hintergründe der Handlung ein, indem man die blutige Geschichte hinter den komischen Ereignissen aufblitzen läßt. Die Regie Winfried Bauernfeinds hält ein rasantes Tempo durch, vor dem Bühnenbild und in den Kostümen Rolf Langenfass' geschieht heuer etwas, was wie ein „Mörbischer Wunder” anmutet.

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