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Ohne Zusammenhang

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So unnötig wie die bisher gezeigten ersten beiden Teile der tetralogischen Ausstellungsreihe „Die Moderne oder die Überwindung eines Begriffs“ ist auch der letzte. Arbeiten von Künstlern aus unterschiedlichen Zeiten und Ländern hängen ohne ersichtlichen Grund nebeneinander. Diesmal unter dem Thema „Organisch“. Vieles hätte sich auch unter den bisherigen Titeln der vorangegangenen Ausstellungen, „Ungegenständlich“ und „Gegenständlich“ zeigen lassen. Der die Sinnzusammenhänge erklärende Katalog liegt, fast ist man versucht zu sagen erwartungsgemäß, nicht vor, war doch kaum zu erwarten, daß die Überwindung des Begriffs „die Moderne“ derartig beiläufig erfolgen könnte. Viel einfacher und vor allem ehrlicher wäre es gewesen, hätte die veranstaltende Hochschule für angewandte Kunst gesagt: Wir zeigen, was wir in unserem Archiv haben, außerdem präsentieren wir einige interessante Arbeiten, die im Privatbesitz sind. Statt dessen wird versucht, eine launige Sommerausstellungsreihe mit bedeutend klingenden Worten von Rektor Oswald Oberhuber als Großtat zu verkaufen. Im Pressetext steht unter anderem: „Wenn ich bestimmte Aussagen anstrebe, so entsteht ein Wertungsvorgang. Gehe ich aber darüber hinaus hinein in viele Möglichkeiten, ist der Wertungs vorgang verwischt oder ausgelöscht, sodaß der Dilettantismus und der sogenannte Kitsch als Basis für künstlerische Aussagen gelten und zulässig werden.“ Gibt es denn am Oskar Kokoschka-Platz überhaupt niemanden mehr, der den Rektor vor solchem Wortgeklingel warnt? (Bis 24. September)

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