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Schubert und Neues

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Ein Chorkonzert des Wiener Schubert-Bundes unter Leitung von Heinrich Gattermeyer war neben Werken seines Namenspatrons zum bedeutenden Teil Kompositionen zeitgenössischer Männerchorliteratur gewidmet. Unter letzteren ragten besonders hervor: Joseph Lechtha- lers „Drei heitere Männerchöre“, bisher kaum gehört, in ihrer herben Polyphonie mit gewisser Vorsicht interpretiert; Augustin Kubizeks „Es hatten drei Gesellen“, ein sehr frei und doch eingängig bearbeitetes Volkslied; größte Entfaltung klanglicher Möglichkeiten und Ausdruckskunst aber gelang Ernst Tittel in seinen „Probaten Weibersprüchen“, die auch den stärksten Beifall ernteten, sowie Otto Strobl mit seinem „Trinklied“. Neben den „Perlen“ Schuberts (Gondelfahrer, Grab und Mond, Das Dörfchen) hörte man kleine, fast unbekannte, gewissermaßen ausgegrabene Chorlieder, die natürlich gegen die berühmteren Geschwister zurückstehen mußten. Nach den — seltsamerweise vorausgenommenen — Draufgaben bildete den Abschluß „Der Lindenbaum“ in einer von Eberhard Würzl besorgten Bearbeitung des durchkomponierten Liedes, das allerdings als ’einfaches „Strophenlied“ bereits zum Volkslied geworden ist, woran sich kaum mehr etwas ändern dürfte. Der Chor zeigte sich in der Schulung Gattermeyers in guter Verfassung, klar in Intonation und Textaussprache. Mit Liedern von Schubert und Robert Kehl- dorfer (letztere vom Komponisten selbst begleitet) von Rudolf Katz- böck mit schöner Baritonstimme und großer stilistischer Einfühlung gesungen, wurde das Programm aufgelockert. Als ständiger Klavierbegleiter waltete Kurt Kettner seines verantwortungsvollen Amtes.

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