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Staatsprunk für Caesar

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Der Spielplan des Linzer Landestheaters bietet viel Abwechslung; eine Barockoper durfte also nicht fehlen. Man wählte Händeis „Julius Caesar“. Federik Mirdita war für die szenische Realisierung verantwortlich: Man spürte bei seiner Regie wie der Bearbeitung Stilgefühl an den geradezu süffisanten Aktionen. Große Unterstützung fand er in Hannes Radier, der eine großstädtische Prunkausstattung beisteuerte. So waren eigentlich die wichtigsten Komponenten, die für die Aufführung dieses Werkes wesentlich sind, die Zeit, in der die Handlung spielt, die Zeit, in der die Oper entstanden ist, und die Zeit, in der die Oper aufgeführt wird, unter einen Hut gebracht.

Das Hauptgewicht liegt aber bei dieser Arienoper auf den singenden Darsteilem. Die gesanglichen Leistungen lagen weit über dem Durchschnitt: Allen voran Heide Maria Ferch, eine Cleopatra, die nicht nur mit einem perfekten Händelvortragsstil aufwartete, sondern auch durch ihre herrlich timbrierte Sopranfülle zu fesseln wußte. Ladislaus Änderte, dessen Baßbariton gut ausgeglichen ist, dessen deutliche Aussprache viel zum Allgemeinverständnis beitrug und dessen Erscheinung eine starke Persönlichkeit erahnen läßt, sang den Caesar. Auch Margarete Palm und Wolfgang Siesz besaßen erotischen Reiz, gaben sich redlich Mühe. Chor und Ballett sorgten für optische Abwechslung. Am Pult Kurt Wöss, händelkundig, indes mit nicht zu fein-nerviger Hingabe.

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