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Viele Formen des Schmuggels

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Internationale Zone, der Gemeinschaftsroman von Milo Dor und Reinhard Federmann aus den Nachkriegsjahren in Wien wurde „rekonstruiert“ und neu herausgegeben.

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Internationale Zone, der Gemeinschaftsroman von Milo Dor und Reinhard Federmann aus den Nachkriegsjahren in Wien wurde „rekonstruiert“ und neu herausgegeben.

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Wien 1951: in einem Kaffeehaus am Margaretengürtel sitzen zwei unbekannte Dichter und wollen einen Bestseller über das Wien der Nachkriegszeit schreiben. Einer heißt Reinhard Federmann der andere Milo Dor. Da sie von ihren bisherigen Arbeiten nicht leben konnten, beschlossen sie etwas zu schreiben, mit dem sich leicht Geld verdienen ließ. Inspiriert von Graham Greene, Dashiell Ham- met und Raymond Chandler be schlossen sie, ihre Stadt darzustellen. Das Endprodukt — ein Krimi der Spitzenklasse. Anfang der 60er Jahre wurde die Rahmenhandlung hinzugefügt, die deutsche Fassung ging jedoch verloren. Reinhard Priessnitz übersetzte ein paar Kapitel nachträglich aus dem Holländischen.

Die Vorbilder für Boris Krostoff, Georges Maine und Charly Neme- cek, und wie die Helden oder besser Anti-Helden dieses Romans alle heißen, fanden die Autoren in Franz Kreutzers Berichten über Wiens Schwarzmarkt aus der „Arbeiter Zei tung“. Wenn zu Beginn „eine Million Camel beschlagnahmt“ werden, ist das jedoch erst der Anfang des Georges Maine, der als Zigarettenschmuggler begonnen hatte und als Menschenhändler endete.

In der Absicht mit einem Bestseller ihre literarischen Arbeiten zu finanzieren, verfaßten Dor und Federmann ein packendes Zeitdokument.

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