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Zwischen Auflehnung und Anpassung

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„Frühe Lyrik - bohemienhafte Dekade", charakterisiert Erich Schirhuber seine Gedichtsammlung „Die Pfeife geputzt". Das Klischee stimmt: durchgesoffene Nächte, Liebe und studentische Zivilisationskritik.

Das Bändchen wäre etwas langweilig, gäbe es nicht den interessanten und mit großer Ehrlichkeit durchgeführten flauptstrang, die Auseinandersetzung mit der Spannung: angepaßtes Verhalten und bürgerliches Lebensbild gegen Auflehnung und Revolte. Solidarisierung mit den „Werktätigen" reduziert sich auf die Fahrt in derselben Straßenbahn, ein Belesener zweifelt Intellektualität an und kann sie doch nicht lassen, die Entsagung des österreichischen Yogi bleibt vor einer Pizzeria auf der Strecke. 1968 war Schirhuber 13 Jahre alt, 1975 begann er zu schreiben. Formal bleiben die Texte ohne Reim in freien Rhythmen, die Sprache zumeist einfach und klar. Wortspiele fehlen bis auf wenige Ausnahmen. Verständliche Gedichte, zuweilen mit Witz.

DIE PFEIFE GEPUTZT

Von Erich Schirhuber. Rampenlicht Verlag, Wien 199). 62 Seiten, Pb.

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