Über die Folgen einer Lebenslüge

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Der 28-jährige Regisseur Simon Stone ist bekannt für seine Bearbeitungen von Theater-Klassikern, bei den Wiener Festwochen war nun "The Wild Duck“ nach Henrik Ibsens "Die Wildente“ zu sehen. Der Text ist neu geschrieben und die Handlung ins Heute versetzt, die Zahl der Darsteller auf das Notwendigste beschränkt und das Stück auf die wichtigsten Punkte reduziert; dadurch entsteht ein verdichtetes Kammerspiel von knapp 90 Minuten.

Auf der Bühne der Halle G im Museumsquartier steht ein verspiegelter Kubus, der erst durch die richtige Beleuchtung durchsichtig wird - das Publikum sitzt an zwei Seiten und kommt dadurch verstärkt in die Rolle des Voyeurs. Bei den Szenenwechsel wird es komplett dunkel, selbst die Notausgangschilder werden abgedeckt; erst als die Wahrheit ans Licht kommt, bleibt es ständig hell - dadurch wird die Situation für das Publikum noch beklemmender, wobei es auch immer wieder erheiternde Momente gibt. Das Stück endet mit einem Art Epilog: Gina und Hjalmar treffen einander ein Jahr nach Hedwigs Selbstmord. Faszinierend, wie sehr Ibsens Vorlage auch heute noch gilt! Viel Applaus für das ausgezeichnete Ensemble des australischen Belvoir-Theaters.

The Wild Duck

Halle G, Museumsquartier

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