Maria (Kim Basinger), beruflich auf dem Zenit, steht einer international tätigen NGO für das Kindeswohl vor - aber ihr größter Wunsch, ein Kind zu bekommen, blieb ihr bisher versagt. Nach einer weiteren Fehlgeburt, die beinahe tödlich für sie verlaufen wäre, drängt ihr Ehemann Peter (Sebastian Schipper), sich von der Idee eines gemeinsamen Kindes zu verabschieden. Auch von ärztlicher Seite wird insistiert, auf eine Mutterschaft aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu verzichten. Dramaturgisch überflüssig, ja ärgerlich: Der dänische Regisseur und Kinderbuch-Autor Anders Morgenthaler zieht an zentralen Stellen - als Kommentierungsebene - die Stimme des zuletzt verstorbenen Babys ein. Der Tenor: Maria trage am Tod der ungeborenen Kinder keine Schuld. Maria gibt ihren Kinderwunsch nicht auf - und weil ihr Mann eine Adoption ablehnt, fährt sie kurzerhand in Richtung der deutschtschechischen Grenzstadt Cheb (Eger): Dort sollen, so hat sie im Büro erfahren, junge verzweifelte Mütter ihre Neugeborenen verkaufen.
Stark aufgesetzte Schlussvolte
Unterwegs gabelt sie den heroinsüchtigen "Petit"(Jordan Prentice) auf. Der kleinwüchsige Tagelöhner soll ihr bei der Kontaktaufnahme helfen, dafür verspricht sie ihm 10.000 Euro. In einem Bordell nimmt ihn eine 15-Jährige aufs Zimmer mit. Er hört ein Baby schluchzen - tatsächlich: Die Minderjährige hat ihr neugeborenes Mädchen in einem Kasten versteckt, den Mund hat sie ihr zugeklebt. Petit entführt das Baby. Bei Maria, so sagt er sich, habe es das Kind besser. Wenig später tritt ein Zuhälter (Peter Stormare), der Vater des entführten Kindes, auf den Plan. Maria fleht um sein Verständnis. Blackout. Vier Monate später findet sich die geschundene Maria in einer Telefonzelle wieder. Ihr Mann beflegelt sie. Wieder zu Hause, macht sie einen Schwangerschaftstest. Diese Schlussvolte ist stark aufgesetzt - welche moralische Aussage soll damit motiviert werden?
Um jeden Preis (I am here)
D 2015. Regie: Anders Morgenthaler. Mit Kim Basinger. Einhorn. 93 Min.
