Vergnügungspark Europa

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Die Affäre rund um die nach Italien drängenden Kurdenflüchtlinge ist auch ein Lehrbeispiel in Sachen europäische Realverfassung.

Das, was vor kurzem in dieser Zeitung als "Ungleichzeitigkeit" Europas beschrieben wurde - die Tatsache, daß die Integration innerhalb der EU in einigen Bereichen sehr weit fortgeschritten ist, in vielen anderen aber nur schleppend vorankommt - manifestiert sich hier in äußerst dramatischer Weise. In Schengen, sprich: den freien Personenverkehr, wurde viel gemeinsames Hirnschmalz investiert. Bei dem eng damit zusammenhängenden Flüchtlingsproblem aber beginnt man erst jetzt, unter akutem Druck, sich darauf zu besinnen, daß man auch hier nur miteinander agieren kann. Bisher hatte man indes den Eindruck, daß in Asylfragen die nationalen Hemden sehr nahe sind, während der EU-Rock nur sehr locker sitzt.

Doch wenn überhaupt, so kann es auf die Flüchtlingsherausforderung natürlich nur eine gesamteuropäische Antwort geben. Wenn überhaupt: denn natürlich ist die "totale Sicherheit" innerhalb des Schengen-Raums eine - von manchen Politikern bewußt genährte - Illusion.

Aber es ist in der EU eben auch nicht anders als sonst: Wer A sagt, muß auch B sagen. Deswegen wollen manche ja auch das A - Schengen - schon wieder halb zurückziehen.

Das wäre tatsächlich eine feine Sache: Europa als riesiger Vergnügungspark - einfach durchschlendern, dies und jenes ausprobieren, eine flotte Runde drehen, wieder aussteigen und weiter geht's, wie's beliebt. mit

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