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Zwei Landesmuseen, eine Galerie und das Institut für Gastrosophie zeigen Ausstellungen zu Themen rund ums Essen. In St. Pölten haben Arche-Noah-Geschäftsführerin Beate Koller und Erich Steiner eine Schau namens "Kraut und Rüben“ kuratiert. Sie thematisiert die 10.000 Jahre währende gemeinsame Geschichte von Mensch und Kulturpflanze. Im Linzer Schlossmuseum widmen sich Martina Kaller-Dietrich, Andrea Heistinger und Daniela Ingruber mit "Essen unterwegs“ der These: "Mobile Menschen brauchen mobiles Essen“. Im Vorarlberger Schnepfau stellt Martin Geier "high end“-Foodfotografien auf eindrucksvolle Weise Aufnahmen von bäuerlichen Schlachtungen gegenüber. Diese Liste ließe sich international fortsetzen. Essen scheint ein "Thema“ zu sein. Zu den unzähligen und unsäglichen Gourmetfestivals und Genusstagen gesellt sich offenbar endlich eine seriöse Auseinandersetzung mit Nahrung und deren Aufnahme durch den Menschen.

Zwischen Aufklärung und Täuschung

Etwas mehr mediale Aufmerksamkeit als all diese Ausstellungen zieht eine Internetabstimmung namens "Dreisteste Werbelüge“ der Berliner Verbraucherschutzorganisation "Foodwatch“ auf sich. Fünf essbare Industrieprodukte wie das Joghurtprodukt Activia, das Bonbon Nimm 2 oder die Süßigkeit Milchschnitte sind für den Negativpreis "Goldener Windbeutel“ nominiert. Gesucht wird die "schlimmste“ Verbrauchertäuschung am Lebensmittelmarkt.

Allen ist eines gemeinsam: Sie wollen die Konsumenten aufklären. Und das ist gut so. So lange wir aber ein absurdes Überangebot an Nahrungsmitteln mit Lebensqualität verwechseln, werden uns Aufklärung und Täuschung als mehr oder weniger ebenbürtige Gegner erhalten bleiben. Erlaubt sei der Wunsch nach einem seriösen Dialog zwischen Herstellern und Konsumenten. Ist es zu idealistisch, nach einem demokratischen und fairen Umgang mit Essen zu verlangen?

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